Ernährung und Hormone beeinflussen spätere Organfunktion
Frauen können schon in der Schwangerschaft dafür sorgen, dass ihr Kind später ein geringeres Risiko für Übergewicht und Diabetes hat. Denn wie dessen Organe zukünftig funktionieren, wird neben der Genetik auch durch die Ernährung und Hormone der Mutter in bestimmten prägenden Phasen beeinflusst. Eine gesunde Lebensweise in der Schwangerschaft wirkt sich also nicht nur kurzfristig positiv aus, sondern hat langfristige Folgen für die Gesundheit des Kindes.
Weichenstellung für Zuckerverwertung und Fettspeicherung
Werdende Mütter stellen bereits in der Schwangerschaft über ihre Lebensgewohnheiten wichtige Weichen für die Gesundheit ihres Kindes. Die Ernährung der Schwangeren beeinflusst beispielsweise, in welcher Form das Kind später Zucker verwerten oder Fette im Körper speichern wird. Darüber informiert die Universität Hohenheim in einer Mitteilung anlässlich einer heute (21.9.) stattfindenden Tagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Ernährungsfehler können Diabetes begünstigen
Demnach legen neben der Genetik auch die Ernährung und Hormone der Mutter während bestimmter Entwicklungsphasen in der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt fest, wie später die Organe und Organsysteme des Kindes funktionieren. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von perinataler Programmierung.
Schleichen sich bei dieser frühzeitig Fehler ein, kann es sein, dass das Kind Fehlfunktionen und chronische Krankheiten entwickelt, die lebenslang bestehen, betonte Professor Peter Grimm von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“. Mögliche Folgen seien beispielsweise Übergewicht und Diabetes mellitus.
Fünf Portionen Gemüse und Obst am Tag
Schwangere sollten also während der Schwangerschaft ganz genau darauf achten, was sie essen und trinken. Für die Gesundheit der werdenden Mutter und für die Entwicklung des Kindes ist eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung besonders wichtig. Das Netzwerk „Gesund ins Leben“ empfiehlt, reichlich (5 Portionen am Tag) Gemüse und Obst zu essen, hinzu kommen Vollkornprodukte sowie pro Tag mindestens drei Portionen fettarme Milch bzw. fettarme Milchprodukte.
Mageres Fleisch bzw. magere Wurst sollte in Maßen (3 bis 4 Portionen pro Woche) und Fisch idealerweise zwei Mal in der Woche gegessen werden – mindestens eine Portion davon fettreicher Fisch wie Hering oder Lachs. Sparsam sollten werdende Mütter generell mit Ölen, Fetten, Süßigkeiten und Snacks umgehen. (nr)
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