20 anerkannte ärztliche Behandlungsfehler im kleinen Saarland
Bundesweit wurden kürzlich rund 2.250 ärztliche Behandlungsfehler im vergangenen Jahr bestätigt. Nun haben die Landesärztekammern Auflistungen für die einzelnen Bundesländer veröffentlicht. Allein im kleinen Saarland haben Mediziner im Jahr 2014 nachweislich 20 Mal einen Fehler gemacht.
„Hinter jedem Fall in der Statistik steht ein Schicksal“
Im vergangenen Jahr haben saarländische Mediziner 20 Mal nachweislich einen Fehler bei der Behandlung von Patienten gemacht. Dies geht einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa zufolge aus einer Auflistung hervor, die von der Ärztekammer des Saarlandes am Montag in Saarbrücken vorgestellt wurde. Bei der Gutachter- und Schlichtungsstelle der Landesärztekammer wurden demnach 121 Anträge gestellt, vermeintliche Behandlungsfehler zu prüfen. Im Jahr 2013 waren es noch 149 Anträge gewesen. Kammerpräsident Josef Mischo sagte: „Obwohl es eine gänzlich fehlerfreie medizinische Behandlung nie geben wird, muss jeder Schadensfall Anlass für uns sein, etwas besser zu machen, denn hinter jedem Fall in der Statistik steht ein Schicksal.“ Insgesamt gab es im Saarland im vergangenen Jahr knapp acht Millionen Behandlungsfälle.
Bundesweit über 2.200 bestätigte Behandlungsfehler
Nachdem die Bundesärztekammer am Montag berichtete, dass für 2014 bundesweit rund 2.250 Fälle von ärztlichen Behandlungsfehlern bestätigt wurden, liegen nun die einzelnen Daten der Landesärztekammern vor. Aus Hessen wurden für das vergangene Jahr 152 Fälle bestätigt, bei denen Mediziner gravierende Fehler machten. Den Angaben zufolge führten Behandlungsfehler dort in sieben Fällen zum Tod der Patienten. Dem Bundesgesundheitsministerium zufolge reichen die Schätzungen über die Zahl der ärztlichen Behandlungsfehler in Deutschland wesentlich höher – bis hin zu Zehntausenden. Patientenschützer und Opposition fordern von der Bundesregierung schon seit langem mehr Engagement. So setzen sich unter anderem die Grünen für mehr Rechte für Patienten bei Ärztepfusch ein. Unter anderem müsse die Beweislast für Betroffene weiter gesenkt werden. (ad)
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