Mutter verstirbt an den Folgen einer unbehandelten Infektion
Die 30-jährige Rhianne Statom-Barnett aus Großbritannien hatte erst kürzlich ihren kleinen Sohn auf die Welt gebracht. Als sie eine schwere Infektionskrankheit bekommt, verzichtet die stillende Mutter zum Wohl ihres Kindes auf die Antibiotika. Eine folgenschwere Entscheidung – denn nur wenige Tage später verstarb die Frau.
Wirkstoffe können in die Muttermilch übergehen
Frauen, die stillen, sorgen für die beste Versorgung der Säuglinge, denn Muttermilch bleibt für Babys unersetzbar. Viele Mütter versuchen in dieser Zeit , möglichst komplett auf Medikamente zu verzichten, um Risiken für das Kind zu vermeiden. So auch Rhianne Statom-Barnett aus Großbritannien, eine Englisch-Dozentin am St. Hekens College in England. Die 30-jährige erkrankte während der Stillzeit an einer heftigen Ohrenentzündung, doch aus Sorge um die Gesundheit ihres Sohnes, verweigerte sie die Einnahme von Antibiotika. Nur kurze Zeit später verstarb die junge Mutter an der schweren Erkrankung, berichtet die britische Zeitung „The Mirror“.
Paracetamol gegen die Schmerzen
Begonnen hatte es dem Bericht nach damit, dass Rhianne Statom-Barnett über starke Kopf- und Ohrenschmerzen geklagt hatte. Sie nahm das Schmerzmittel Paracetamol ein, doch ihr Zustand verschlechterte sich zusehends. „Wir sahen ihr Ohr an und es kam Blut und Flüssigkeit heraus. Sie sagte, sie habe starke Kopfschmerzen und ihr Ohr schmerze extrem. Sie sagte, es sei schlimmer als die Geburtswehen“, so die Mutter der Frau.
Am nächsten Tag ging die Frau zum Arzt, der einen Trommelfelldurchbruch bestätigte und ihr eine Antibiotika-Therapie vorschlug. Doch Rhianne weigerte sich und erklärte, dass sie dies nicht tun wollte, während sie stillte. „Ich sagte ihr, wenn ihr Zustand sich verschlechtere, sollte sie sofort zurückkommen oder zur Unfall- und Notfallabteilung gehen“, so der Hausarzt Dr. Matthew Jones.
Mutter findet ihre Tochter bewusstlos am Boden liegend
Rhianne und ihr Sohn blieben bei den Großeltern. Doch nur zwei Tage später wurde die Großmutter am frühen Morgen von ihrem schreienden Enkel geweckt und wusste, dass etwas nicht stimmt. Als sie in das Zimmer ihrer Tochter ging, sah sie diese bewusstlos am Boden liegen, neben ihr das schreiende Kind. Die junge Mutter hatte sich übergeben und als sie nicht mehr auf ihren Namen reagierte, riefen die Großeltern den Notarzt, berichtet der Mirror.
In der Klinik erkannten die Ärzte, dass die Patientin an einer Mastoiditis erkrankt war, die sich rasch zu einer akuten Hirnhautentzündung (Meningitis) entwickelt hatte. Bei der Mastoiditis handelt es sich um eine seltene Komplikation im Rahmen einer Mittelohrentzündung, bei welcher sich eine Entzündung des Warzenfortsatzes des Schläfenbeins bildet. Die Mediziner konnten nichts mehr für Rhianne tun, sie war bereits hirntot und starb kurz darauf im Wythenshawe Hospital in Manchester.
Frauen in Schwangerschaft und Stillzeit anfälliger für Infektionen
Die Pathologin, die später die Obduktion des Leichnams der jungen Frau durchführte, erklärte: “Das war außerordentliches Pech. Es handelt sich hier um eine äußerst seltene Komplikation.” Der Ärztin zufolge könnte es sein, dass eine bakterielle Infektion zu der Virusinfektion hinzugekommen sei. “Dies entwickelte sich ziemlich dramatisch und es hätte nichts mehr getan werden können. Es wäre sehr schwer gewesen, es aufzuhalten”, so Dr. Lina Joseph.
“Ihr Tod kam plötzlich und sehr schnell und muss ein enormer Schock für die Familie und enge Freunde gewesen sein. Leider passiert so etwas und nichts kann getan werden”, so der assistierende Leichenbeschauer John Pollard gegenüber der Zeitung.
Antibiotikaeinnahme nur nach Anweisung des Arztes
“Wenn Sie schwanger sind, gerinnt ihr Blut leichter und nach der Schwangerschaft sind Sie verletzlicher und anfälliger für Infektionen”, erläutert die Medizinerin. Für stillende Mütter gibt es jedoch – wenn nötig – einige Antibiotika, die eingenommen werden können, ohne dem Kind zu schaden. Wichtig ist es in jedem Fall, sich mit dem behandelnden Arzt gründlich zu beraten und die Medikamente nur nach Anweisung einzunehmen. (nr)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.