Der Herbst steht vor der Tür, und viele Menschen genießen diese Jahreszeit in der Natur. Doch auch Zecken können noch aktiv sein. Da die Spinnentiere mit ihrem Stich gefährliche Krankheitserreger, darunter auch das Frühsommer-Meningoenzephalitis-(FSME-) Virus übertragen können, sollten Menschen, die sich draußen aufhalten, Vorsorgemaßnahmen gegen Zeckenstiche treffen. Dazu gehören geeignete Kleidung, das Einsprühen mit Repellents und das Absuchen des Körpers nach jedem Aufenthalt in der Natur. Zusätzlich kann eine Impfung helfen, einer Erkrankung an FSME nach einem Zeckenstich vorzubeugen.
Auch im Herbst gibt es noch viele Aktivitäten, denen man in der Natur nachgehen kann. Die einen machen sich auf die Suche nach Pilzen, andere verbringen den Tag mit Angeln. Gartenfreunde fangen an, ihr heimisches Paradies winterfest zu machen. Kinder haben Spaß dabei, Drachen steigen zu lassen oder buntes Laub und Baumfrüchte für Bastelarbeiten zu sammeln. Bei all den Herbstfreuden sollte aber jeder, der sich draußen aufhält, bedenken, dass auch Zecken noch aktiv sein können.
Zecken lauern an vielen Orten
Wer im Herbst Zeit im Freien verbringt, kann den Parasiten an einer Vielzahl von Orten begegnen – selbst im Garten können sich die Blutsauger tummeln. Sie halten sich bevorzugt im hohen Gras, in Büschen und im Unterholz auf. Hier warten sie etwa auf Kniehöhe auf potenzielle Wirte, von denen sie sich abstreifen lassen können. Gerade wer sich abseits von Wegen aufhält oder bei der Gartenarbeit in Büschen und Beeten werkelt, kann sich eine Zecke einfangen und von ihr gestochen werden. Da die Parasiten aktiv sind, solange die Temperaturen an mehreren Tagen hintereinander bei über 7 Grad Celsius liegen, können sie auch im Herbst noch ein Risiko darstellen.
Krankheitserreger können übertragen werden
Die kleinen Spinnentiere fallen oftmals nicht auf, auch weil sich in ihrem Speichel ein Betäubungsmittel befindet, sodass man ihren Stich meist nicht merkt. Doch da Zecken dabei auch Krankheitserreger übertragen können, sollte man Vorsorgemaßnahmen treffen. „Zu diesen mehr als 50 verschiedenen Erregern gehört auch das FSME-Virus, welches Erkrankungen der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems zur Folge haben kann“, verdeutlicht PD Dr. med. Gerhard Dobler, Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie, Leiter der Abteilung für Virologie und Rickettsiologie am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr München. Eine FSME-Erkrankung ist nicht ursächlich behandelbar und kann zu Langzeitschäden führen.
Vorsorgemaßnahmen auch im Herbst
Um Zeckenstiche zu vermeiden, hilft es, auch im Herbst noch Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Wer draußen aktiv ist, sollte auf lange Kleidung setzen. So wird dem Parasiten der Zugang zur Haut verwehrt, und auf hellen Stoffen lässt er sich schnell entdecken und kann entfernt werden, bevor er zustechen kann. Mit insektenabweisenden Sprays, Repellents genannt, können die Tiere für einige Zeit zusätzlich auf Abstand gehalten werden. Es ist ebenfalls empfehlenswert, seinen Körper nach jedem Aufenthalt in der Natur nach den Blutsaugern abzusuchen. Eine weitere Vorsorgemaßnahme ist die Impfung, die das Risiko einer Erkrankung an FSME infolge eines Zeckenstichs reduzieren kann. Diese Impfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Menschen empfohlen, die in einem FSME-Risikogebiet leben oder sich dort aufhalten.
Hilfsmittel für die Zeckenentfernung
Wird beim Absuchen eine saugende Zecke entdeckt, kann man das Spinnentier mit verschiedenen Hilfsmitteln selbst entfernen. Mit einer Pinzette, einer Zeckenkarte oder einem Zeckenlasso kann man den Parasiten hautnah greifen und vorsichtig senkrecht nach oben ziehen. Dabei sollte man aufpassen, dass man das Hinterteil nicht zerdrückt. Im Notfall funktioniert auch die Entfernung mit den Fingernägeln. Wichtig ist, dass man die Einstichstelle in der Folge beobachtet und notfalls zum Arzt geht, falls eine Rötung entsteht oder die Stichstelle stark anschwillt, heiß wird oder schmerzt und pocht. Mit dem Stichtagebuch der ZeckTag-App lässt sich übrigens der Stich in der Folge gut dokumentieren.
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.