Hilft Vitamin C tatsächlich bei Erkältungen?
Eine bestimmte Menge an Vitamin C ist für die Gesundheit unentbehrlich. Manche sehen das Vitamin auch als ein wahres Wundermittel gegen Erkältungen an. Ist es bei Infekten aber wirklich hilfreich?
Einnahme von Vitamin C bei Erkältungen
Wenn der Hals kratzt oder die Nase läuft, versucht so manch einer, die heraufziehende Erkältung mit zusätzlichem Vitamin C zu bekämpfen. Doch Studien zeigen, dass solche Präparate „keinen Einfluss auf die Beschwerden und die Dauer einer Erkältung haben, wenn sie zu Beginn der Erkältung eingenommen werden“, erklärt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) auf seinem Portal „gesundheitsinformation.de“. Allerdings gibt es sehr wohl einiges, das bei Erkältungen wirklich hilft.
Natürliche Hausmittel gegen Erkältungen
Wichtig bei einer Erkältung ist vor allem, sich auszuruhen und viel zu trinken. Durch eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme löst sich der hartnäckige Schleim besser und die Sekrete in der Nase werden verdünnt.
Viele Erkältete schwören auch auf Ingwertee. Die Wunderknolle Ingwer hat eine entzündungshemmende Wirkung. Zudem werden durch die Schärfe dieses Naturheilmittels die Schleimhäute gereizt und die Durchblutung gefördert.
Auch Kochdampf-Inhalationen für das Gesicht sind ein bewährtes Hausmittel bei Erkältungen. Diese wirken schleimlösend, sekretionsfördernd und entzündungshemmend.
Ratsam ist zudem, eine Schale mit Wasser auf die Heizung zu stellen und mehrmals täglich zu lüften.
Experten empfehlen in der Regel auch, bei einer Erkältung ab und zu spazieren zu gehen – allerdings nicht, wenn man Fieber hat.
Ausreichende Vitamin-C-Menge über die Nahrung
Manche Menschen schwören jedoch darauf, ihre Erkältung am besten mit der Einnahme von Vitamin-C-Präparaten bekämpfen zu können.
Eine bestimmte Menge an Vitamin C (Ascorbinsäure) ist zwar für die Gesundheit unentbehrlich, doch die meisten nehmen schon mit der täglichen Nahrung völlig ausreichende Mengen auf.
In einigen dieser Präparate ist mehr als ein Gramm Vitamin C enthalten und damit mehr als das Zehnfache der empfohlenen Tagesdosis. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hält eine tägliche Aufnahme von 100 Milligramm mit der Nahrung für ausreichend.
Weil der Körper Vitamin C nicht speichern kann, landet der Überschuss normalerweise innerhalb weniger Stunden mit dem Urin in der Toilette. In höheren Dosierungen kann die regelmäßige Einnahme des Vitamins manchmal Durchfall auslösen.
Verkürzte Erkältungsdauer
Auch wenn die Einnahme von Vitamin C bei Erkältungsbeginn keinen nachweislichen Effekt mehr auf die Beschwerden und die Erkrankungsdauer hat, kann die vorbeugende Einnahme durchaus Sinn machen.
Wie das IQWiG auf „gesundheitsinformation.de“ schreibt, zeigten Studien, „dass eine längerfristige tägliche Einnahme zwar nicht die Erkältung verhinderte, aber die Erkältungsdauer um etwa 10 Prozent verkürzte.“
Und weiter: „Zudem konnte die dauerhafte Vitamin-C-Einnahme die Erkältungsbeschwerden etwas lindern.“
In manchen Studien wurde die vorbeugende Wirkung von Vitamin C bei Menschen untersucht, „die kurzzeitig einer sehr starken körperlichen Belastung durch Sport, oft in Verbindung mit Kälte, ausgesetzt waren. Dazu gehörten zum Beispiel Marathonläufer und Soldaten, die Winterübungen im Gebirge machten.“
Die Teilnehmenden begannen „zwei bis drei Wochen vor der sehr starken Belastung damit, vorbeugend Vitamin C zu nehmen. Dadurch konnte etwa die Hälfte aller Erkältungen verhindert werden.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.