Experten warnen vor der Ausbreitung von H7N9 und seinen tödlichen Folgen
Die Zeit der großen Gefahr durch eine Seuche scheint vorüber zu sein, zumindest in Mitteleuropa. Sicherlich kennen die Menschen auch in der heutigen Zeit noch die Geschichte der Pest, die im Mittelalter weit mehr als 20 Millionen Opfer forderte. Aber auch in der heutigen Zeit gibt es noch viele gefährliche Erreger, die in verschiedenen Länder der Welt vorkommen. Experten untersuchten jetzt eine neue Form des sogenannten Vogelgrippe-Virus. Vogelgrippe-Viren mit der Bezeichnung H7N9 könnten auch das Leben von Menschen in Europa bedrohen.
Ein Team aus Wissenschaftlern der University of Tokyo und anderen Forschungseinrichtungen stellte bei seiner aktuellen Untersuchung fest, dass der Vogelgrippe-Virus H7N9 bisher weltweit etwa 1.600 Menschen infiziert hat. Von den betroffenen Personen sind rund 40 Prozent an den Folgen der Erkrankung verstorben. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Cell Host & Microbe“.
Die Pest hat im Mittelalter fast ein Drittel der damaligen Bevölkerung ausgerottet
Die Zeit der großen Seuchen ist im mittleren Europa eigentlich schon lange vorbei. Allerdings ist die Gefahr durch eine sich verbreitende Seuche nicht zu unterschätzen. Im Mittelalter hatte die Pest in Europa gewütet und dabei Millionen von Menschen das Leben gekostet. Beinahe ein Drittel der damaligen Bevölkerung ist schätzungsweise an dieser Seuche verstorben. Experten vermuten, dass die Pest (häufig auch als schwarzer Tod bezeichnet) damals zuerst in Asien auftrat. Im Laufe der Zeit gelangte sie durch Handelsrouten dann auch nach Europa.
Virus H7N9 könnte auch Menschen in Europa infizieren
Der japanische Professor Yoshihiro Kawaoka beschäftigt sich bei seiner Forschung mit dem Vogelgrippe-Virus H7N9. Dieses hat weltweit bereits zu etwa 1.600 Erkrankungen geführt. Viele Menschen sind an den Folgen der Krankheit gestorben. Diese gefährliche Form der Vogelgrippe könnte auch für die Menschen in Europa gefährlich sein. Eine neue Pandemie durch das Vogelgrippe-Virus wird von den Forschern befürchtet.
In der Vergangenheit waren Experten der Meinung, dass H7N9 nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden kann
Die erst kürzlich veröffentlichten Ergebnisse der Untersuchung zum Vogelgrippe-Virus H7N9 geben ernsthaften Grund zur Besorgnis. Bisher gingen die Wissenschaftler eigentlich davon aus, dass dieses Vogelgrippe-Virus nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Leider scheinen sich die Experten bei ihrer Annahme allerdings geirrt zu haben.
H7N9 vermehrt sich in menschlichen Zellen und kann zwischen Säugetieren übertragen werden
Bei Untersuchungen im Labor mussten die Wissenschaftler feststellen, dass H7H9 auch in der Lage ist, sich in menschlichen Zellen zu vermehren. Außerdem konnten die Forscher noch eine andere erschreckende Feststellung bei ihrer Studie über das Vogelgrippe-Virus machen. Durch Laborversuche an Frettchen konnte bewiesen werden, dass das Virus mittlerweile auch zwischen Säugetieren übertragen werden kann, erläutern die Autoren.
Einige Proben von H7N9 waren bereits gegen gängige Medikamente resistent
Was eine Eindämmung des Virus noch zusätzlich problematisch macht, ist dass bereits jetzt einige der Proben resistent gegen gängige Medikamente sind. Eigentlich ist es jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis das H7N9-Virus weiter mutiert, erklären die Experten. Wenn dies geschieht, könnte das Virus komplett außer Kontrolle geraten. Die Wissenschaftler um den Professor aus Japan fordern aus diesem Grund, dass die Entwicklung von H7N9 mit höchster Wachsamkeit beobachtet wird. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.