Katzenvideos im Internet machen gute Laune
Katzenvideos im Internet erfreuen sich größter Beliebtheit. Kaum ein anderes Thema begeistert so viele User. Aber warum ist das so? Dieser Frage ging eine US-amerikanische Forscherin nach und machte die Katzenvideos zu ihrem Forschungsobjekt. Das Ergebnis: “Videos von niedlichen und tollpatschigen Kätzchen steigern das Wohlbefinden und heben die Stimmung.”
Wissenschaftlerin macht Katzenvideos im Internet zu ihrem Forschungsobjekt
„Manche Leute denken vielleicht, das Ansehen von Online-Katzenvideos ist kein seriöses Thema für die akademische Forschung, aber Tatsache ist, dass diese Videos mittlerweile eine der beliebtesten Formen der Internetnutzung darstellen”, erläutert Jessica Gall Myrick, Doktorandin an der Indiana University. „Wenn wir die Auswirkungen des Internets auf uns als Individuen und auf die Gesellschaft besser verstehen wollen, können Forscher die Katzenvideos im Internet nicht länger ignorieren.“
Auswertungen haben ergeben, dass im vergangenen Jahr mehr als zwei Millionen Katzenvideos auf YouTube gepostet wurden, die über 26 milliardenmal angeschaut wurden. Bei keinem anderen Thema gibt es so viele Klicks pro Video wie bei den Katzenvideos.
„Wir alle haben schon mal ein Katzenvideo online angeschaut, aber es gibt wirklich wenig empirische Arbeiten darüber, warum so viele von uns das tun, oder welche Auswirkungen das auf uns haben könnte”, so die Forscherin, die einen Mops, aber keine Katze besitzt. „Als Medienforscherin und Nutzerin von Internet-Katzenvideos, fühlte ich mich gezwungen, einige Daten zu diesem Phänomen der Popkultur zu sammeln.”
Wer bei der Arbeit Katzenvideos schaut, ist danach motivierter
Myrick wollte herausfinden, warum Menschen Katzenvideos im Internet anschauen und welchen Einfluss die Tiere auf die Stimmung haben. Dafür wertete sie die Angaben von rund 7.000 Studienteilnehmern aus. Wie sich herausstellte, verbessert das Anschauen von Katzenvideos nachweislich die Stimmung. Nach dem Ansehen der Videos gaben die Probanden an, weniger negative Gefühle wie Angst, Ärger oder Trauer zu verspüren. Zudem ergab die Studie, dass die meisten Nutzer von Internet-Katzenvideos, diese während ihrer Arbeitszeit oder des Studiums anschauen. Die Freude, die sie beim Ansehen der Videos empfanden, überwog die Schuldgefühle, eigentlich in dieser Zeit etwas anderes tun zu müssen.
„Selbst wenn sie die Katzenvideos auf YouTube zur Prokrastination ansahen, während sie arbeiten sollten, kann der emotionale Gewinn tatsächlich dazu motivieren, danach wieder anspruchsvolle Aufgaben zu übernehmen”, erläutert Myrick. Die Katzenvideo-Studie wurde von der Lil-Bub-Foundation, eine Stiftung für „Tiere mit besonderen Bedürfnissen” unterstützt. (ag)
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