Nicht jeder Apfelsaft ist vegetarisch beziehungsweise vegan
Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass bestimmte Lebensmittel oft nicht vegetarisch oder vegan sind. Auch in Apfelsaft sind häufig tierische Bestandteile enthalten. Darauf weisen Verbraucherschützer hin.
Gelatine als Klärungsmittel
Apfelsaft gehört zu den beliebtesten Fruchtsäften der Deutschen. Die meisten Verbraucher gehen wohl davon aus, dass das Obstgetränk vegan ist. Doch das trifft nicht immer zu. Denn die Hersteller können Gelatine tierischen Ursprungs als Klärungsmittel bei der Herstellung von Säften einsetzen. Eine Information der Verbraucher über ein solches Verfahren ist nicht vorgeschrieben, berichtet die Verbraucherzentrale Bayern in einer aktuellen Mitteilung.
Tierische Bestandteile bei der Apfelsaftproduktion
„Die Gelatine bindet unerwünschte Trübstoffe und wird anschließend wieder aus dem Saft entfernt. Dadurch gilt sie als Verarbeitungshilfsstoff und muss nicht im Zutatenverzeichnis genannt werden“, erläutert Susanne Moritz, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Bayern.
Verarbeitungshilfsstoffe können in geringen Spuren im Lebensmittel bleiben, wenn das unbeabsichtigt, technisch unvermeidbar und unbedenklich ist.
Dass bei der Apfelsaftproduktion häufig Bestandteile von Schwein und Rind enthalten sein können, zeigte auch ein Marktcheck der Verbraucherorganisation foodwatch im vergangenen Jahr.
Die Recherchen ergaben, dass „bei jedem dritten Apfelsaft bzw. -nektar (7 von 17) und jeder dritten Apfelschorle (5 von 14) die Klärung mit tierischer Gelatine nicht ausgeschlossen“ werden kann, hieß es damals in einer Mitteilung.
Apfelsaft selber machen
Wie die bayerische Verbraucherzentrale schreibt, ist die derzeitige Situation für Veganer oder Verbraucher, die aus religiösen Gründen auf Gelatine verzichten wollen, unbefriedigend. Ihnen rät Susanne Moritz, direkt beim Hersteller nachzufragen.
Eine andere Möglichkeit ist, Apfelsaft einfach selber zu machen.
Dafür werden die Früchte geschält, entkernt und gewürfelt. Die Stückchen gibt man in einen Topf, übergießt sie mit Wasser und bringt das Ganze zum Kochen. Anschließend zerdrückt man die Masse, süßt sie und gießt die Flüssigkeit durch ein Sieb: Fertig! (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.