Aufklärungskampagne warnt vor den Gefahren der Herzschwäche
Es gibt Anzeichen, welche für die meisten Menschen auf den ersten Blick sicherlich nicht auf eine der am häufigsten auftretenden Erkrankungen in Europa und der westlichen Welt hinweisen – die sogenannte Herzschwäche. Auftretende Anzeichen werden häufig überhaupt nicht nicht erkannt oder schlicht und einfach nicht ernst genommen. Im Laufe der Herzwochen 2017 behandeln Experten die Herzschwäche jetzt als ein Schwerpunktthema. Eine große Kampagne soll zu einer besseren Aufklärung über die gefährliche Erkrankung führen.
Die Wissenschaftler der Deutschen Herzstiftung warnten jetzt im Zuge der Herzwochen vor den Gefahren, welche von der Herzschwäche ausgehen. Diese Erkrankung gehört in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen. Die Mediziner der Deutschen Herzstiftung veröffentlichten eine Pressemitteilung zu den stattfindenden Herzwochen mit dem Schwerpunktthema: Das schwache Herz.
Viele Betroffene erkennen die ersten Anzeichen für eine Herzschwäche nicht
Es gibt viele kleine Beschwerden, welche auf eine gefährliche Herzschwäche hindeuten können. Zu diesen gehören beispielsweise Leistungsabfall, Atemnot, geschwollene Beine und Füße, schnelle Ermüdung und auftretender dauerhafter Husten, sagen die Mediziner. Ein großes Problem bei der rechtzeitigen Behandlung der Herzschwäche ist allerdings, dass die meisten Betroffenen diese ersten Anzeichen überhaupt nicht erkennen. Die auftretenden Anzeichen werden häufig nicht ernst genommen oder auf das fortgeschrittene Alter zurückgeführt.
Hundertausende Patienten jährlich wegen Herzschwäche ins Krankenhaus eingeliefert
Eine Herzschwäche gehört in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen. Jedes Jahr werden etwa 400.000 Menschen wegen einer Herzschwäche in ein Krankenhaus eingeliefert. Ein großes Problem bei einer auftretenden Herzschwäche ist, dass diese meist nicht frühzeitig erkannt und behandelt wird. Das führt dazu, dass sich die Wahrscheinlichkeit für eine effektive Behandlung deutlich reduziert. Beispielsweise wurden alleine im Jahr 2015 etwa 445.000 Patienten mit einer Herzschwäche in ein Krankenhaus eingeliefert, über 44.500 Betroffene verstarben an der gefährlichen Erkrankung.
Es ist sehr wichtig Anzeichen möglichst frühzeitig zu erkennen
„Einer der Gründe für die hohe Sterblichkeit der Herzschwäche ist, dass viele Betroffene krankheitstypische Anzeichen wie Atemnot, Leistungsabfall und geschwollene Beine mit Knöchelödemen (Wassereinlagerungen) nicht kennen oder diese resigniert auf das Alter schieben“, warnt Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Dies sei für die betroffenen Menschen besonders fatal, weil ein frühzeitiges Erkennen der Herzschwäche und eine konsequente Behandlung der Ursachen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass ein lebensbedrohlicher Verlauf der Krankheit verhindert wird, fügt der Experte hinzu.
Zu wenig Menschen erhalten eine optimale Behandlung
Trotz vorhandenen immer besseren Therapiemöglichkeiten erhalten viele der betroffenen Menschen keine optimale Behandlung. Dies liegt nicht selten daran, dass die Möglichkeiten einer Behandlung zu wenig bekannt sind. Die Herzwochen-Aufklärungskampagne soll dies jetzt ändern. Am 15. November veranstaltet die Kardiologie des St. Vincenz-Krankenhauses außerdem gemeinsam mit der Deutschen Herzstiftung in der Limburger Stadthalle um 18 Uhr eine Informationsveranstaltung zu dem wichtigen Thema Herzschwäche.
Menschen müssen lernen wichtige Signale und Symptome rechtzeitig zu erkennen
Umso mehr Menschen ihr persönliches Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erkennen, umso einfacher kann der Erkrankung entgegengewirkt werden, sagen die Wissenschaftler. Wenn eine auftretende Herzschwäche frühzeitig erkannt wird, kann eine sofortige Behandlung Betroffene vor einem frühzeitigen Tod bewahren. Um die Erkrankung allerdings überhaupt frühzeitig erkennen zu können, müssen die Signale und Symptome der Herzschwäche rechtzeitig identifiziert und gedeutet werden.
Frauen sind besonders gefährdet
Viele der Erkrankten suchen leider meist erst zu spät einen Arzt auf. Dies ist besonders ärgerlich, weil eine frühzeitige Diagnose das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen kann. Besonders Frauen sollten die Symptome kennen und bei deren Auftreten schnell einen Arzt aufsuchen, denn Frauen haben ein deutlich erhöhtes Risiko an einer Herzschwäche zu versterben.
In Deutschland leiden etwa zwei bis drei Millionen Menschen an einer Herzschwäche
Alleine in Deutschland wird die Zahl der Patienten mit einer Herzschwäche auf zwei bis drei Millionen Fälle geschätzt. Natürlich wirft die Diagnose einer Herzschwäche bei den betroffenen Menschen viele Fragen auf. Beispielsweise ob ein normales Leben mit einer Herzschwäche überhaupt möglich ist oder welche Maßnahmen zu einer Besserung führen. Antworten auf diese und andere Fragen werden die Experten bei ihrer Informationsveranstaltung geben, bei der auch die Vertreter der Deutschen Herzstiftung anwesend sein werden.
Deutsche Herzstiftung veröffentlicht eine Broschüre zum Thema
„Trotz immer besserer Therapiemöglichkeiten erhalten viele Patienten keine optimale Behandlung, was häufig daran liegt, dass diese Möglichkeiten zu wenig bekannt sind. Dies müssen wir mit Hilfe der Herzwochen-Aufklärungskampagne ändern“, betont Prof. Dr. med. Meinertz. Anlässlich der Herzwochen wurde von der Stiftung außerdem eine neue Broschüre herausgegeben, mit dem Titel: Das schwache Herz – Diagnose und Therapie der Herzinsuffizienz heute. Die Herzwochen finden bundesweit vom 1. bis zum 30. November statt. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.