Parasiten: Würmer noch nicht reif für die Therapie von Darmerkrankungen?
Bei Problemen mit dem Darm kann eine Wurmkur manchmal Wunder bewirken. Von einer Selbstbehandlung raten Experten jedoch ab. Zumal sich die Parasiten längst nicht immer als Therapiemittel eignen und bei manchen Erkrankungen sogar schädlich sind.
Bei Autoimmunerkrankungen können Würmer helfen
Wenn der Darm verrückt spielt, kann eine Wurmkur manchmal Wunder bewirken. So belegen vergleichende Studien, dass Würmer bei Autoimmunerkrankten helfen können. Bei entzündlichem Darmkrebs schaden sie aber mehr als sie nützen. Das fanden Forscher des Instituts für Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) heraus. Ihre Ergebnisse wurden jetzt im Fachjournal „PLoS Pathogens“ veröffentlicht.
Weniger Probleme mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung
Wer Band-, Spul- oder Fadenwürmer hat, hat weniger Probleme mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED), als nicht befallene Menschen, heißt es in einer Mitteilung der UDE.
Zudem hat ein Experiment von Wissenschaftlern der University School of Medicine in New York gezeigt, dass ein Wurmeier-Getränk gegen die chronische Darmerkrankung Colitis ulcerosa helfen kann.
Der Experten rieten Betroffenen allerdings, keinen Selbstversuch zu unternehmen.
Parasiten können Tumorwachstum fördern
Laut UDE zeigte sich in der Praxis, dass sich die Tierchen als Therapiemittel ohnehin nur mäßig eignen. Mehr noch: bei entzündlichen Darmkrebserkrankungen könnten die Parasiten das Tumorwachstum sogar noch fördern.
Diesen Verdacht konnten Infektionsimmunologen am UK Essen jetzt in einer Untersuchung an Mäusen erhärten. Schluckten die Mäuse die Parasiten (Helminthen), klang die Entzündung nicht ab.
Im Gegenteil: Der Parasitenbefall aktivierte die Immunzellen, die Entzündungen nahmen weiter zu und damit auch das Tumorwachstum.
Prof. Dr. Astrid Westendorf vom Institut für Medizinische Mikrobiologie: „Deshalb müssen wir erst noch genauer untersuchen, wie Helminthen auf das Immunsystem wirken, bevor sie in der Therapie eingesetzt werden können.“ (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.