Schon seit Jahren kann mithilfe eines Atemtests eine Infektion mit Helicobacter pylori im Magen festgestellt werden. Da dieser Keim schwere Erkrankungen verursachen kann, stellt der Test einen wertvollen Beitrag zur Vorsorge dar. In Zukunft sollen noch wesentlich mehr Krankheiten aus dem Atem abgelesen werden können.
Infektionen im Magen können bereits durch Atem festgestellt werden
Auch wenn es zunächst nach einer fernen Vision klingt, ist es in manchen Bereichen bereits Realität, dass man nur in einen Beutel pusten muss und Ärzte dadurch feststellen können, wie es einem geht. So dient etwa der sogenannte C13-Atemtest zum Nachweis einer Infektion mit Helicobacter pylori im Magen. Dieser Keim kann sowohl eine Magenschleimhautentzündung als auch Geschwüre in Magen und auch Zwölffingerdarm verursachen. Zudem erhöht er das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Des Weiteren haben italienische Forscher vor einigen Jahren über einen möglichen Atemtest zur Darmkrebs-Diagnose berichtet, die sogenannte VOC-Atemanalyse, mit der bestimmte flüchtige organische Verbindungen festgestellt werden können, anhand derer eine Darmkrebserkrankung diagnostiziert werden kann.
Brustkrebs durch Atemluft nachgewiesen
Experten zufolge sind diese Tests aber erst der Anfang. Wie das Tablet-Magazin „Apotheken Umschau elixier“ (Ausgabe vom 15. Juni 2015) nun berichtet, wollen Mediziner künftig Tumore, Infektionskrankheiten und den Zustand von Organen im Atem ablesen. Demnach zeigte ein Experiment des US-amerikanischen Arztes Dr. Michael Phillips vielversprechende Ergebnisse bei der Diagnose von Brustkrebs: Den Angaben zufolge konnte die Erkrankung bei 48 von 51 Patientinnen über die Atemluft nachgewiesen werden. In Berlin entwickelt ein Unternehmen derzeit einen Atemtest für die Funktion der Leber. Zwar ist noch kaum eines der Verfahren zugelassen und die Diagnose-Technologie ist allgemein teuer und empfindlich. Doch Michael Dolch von der Klinik für Anästhesiologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München ist überzeugt: „Stück für Stück werden sich neue Tests im klinischen Alltag etablieren.“ (ad)
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