EHEC-Erkrankung eines Kindes in Konstanz weckt Erinnerungen an die Epidemie
Gut vier Jahre liegt die EHEC-Epidemie zurück. Seither ist die Erkrankung, welche vorher den meisten Deutschen unbekannt war, fast allen Menschen hierzulande ein Begriff. Aktuell wurde aus der Gemeinde Allensbach im Landkreis Konstanz eine schwer verlaufende EHEC-Erkrankung eines Kindes gemeldet und die Behörden haben erste Sicherheitsmaßnahmen sowie umfassende Untersuchungen zur Identifizierung der Infektionsquelle eingeleitet.
Wie sich das Kind mit den Bakterien der Gattung enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) infiziert hat, ist laut Angaben des örtlichen Gesundheitsamtes derzeit noch unklar. Der Leiter des Kreisgesundheitsamtes Konstanz, Hannes Winterer, erklärte am Montag, dass das knapp zehn Jahre alte Kind schwere EHEC-Symptome in Form des hämolytisch-urämischen Syndroms (HUS), aufgewiesen habe, so die Mitteilung der Nachrichtenagentur „dpa“. Ende letzter Woche wurde laut Angaben des Landkreises bei dem Kind aus der Randgemeinde von Konstanz die schwer verlaufende Erkrankung festgestellt. Um mögliche Weiterverbreitungen des Krankheitskeimes zu ermitteln, seien die Familienangehörigen und mögliche engere Kontaktpersonen vom Gesundheitsamt zur Abgabe einer Stuhlprobe aufgefordert worden.
Vorsorgliche Desinfektionsmaßnahmen in der Schule
Zwar werde „das Risiko, dass sich das Bakterium in der näheren Umgebung des Kindes weiterverbreitet haben könnte, als gering angesehen“; doch „vorsichtshalber werden im persönlichen Umfeld und in der Schule, die das Kind besucht hat, Desinfektionsmaßnahmen durchgeführt“, so die Mitteilung des Landkreises. Auch sollen laut Angaben der Nachrichtenagentur „dpa“ weitere Untersuchungen bei Kindern durchgeführt werden, die kürzlich Durchfall hatten. Bisher seien in der Gemeinde keine anderen Krankheitsfälle bekannt, doch lasse sich nicht völlig ausschließen, dass es weitere Infizierte gibt, berichtet der Leiter des Kreisgesundheitsamtes.
Auf EHEC-Symptome achten
Die Einwohnerinnen und Einwohner in Allensbach sollten angesichts der nachgewiesenen EHEC-Infektion verstärkt auf Hinweise einer möglicher Erkrankungen achten. Hier sind neben Fieber, Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen vor allem Blutbeimengungen im Stuhl ein Warnsignal. Schwere Verlaufsformen können mit Schädigungen der Nieren bis hin zum potenziell tödlichen Nierenversagen einhergehen, weshalb dringend ärztlich Hilfe in Anspruch zu nehmen ist. Die EHE-Epidemie im Jahr 2011 hat zudem gezeigt, wie leicht die Erreger sich ausbreiten können und welche dramatischen Folgen in diesem Fall drohen. (fp)
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