Rückläufige Zahlen bei jugendlichen Komasäufern – dennoch viele Klinikaufenthalte
Zwar ist das sogenannte Komasaufen bei Jugendlichen in den vergangenen Jahren stärker aus der Mode gekommen, doch noch immer trinken manche Teeanger viel zu viel. Allein in Bayern mussten 2016 mehr als 4.000 Kinder und Jugendliche wegen einer Alkoholvergiftung in einem Krankenhaus behandelt werden.
Zahl der jugendlichen Komasäufer in Bayern sinkt
Das sogenannte Komasaufen hat in den vergangenen Jahren für große Aufregung gesorgt. Viele Menschen zeigten sich besorgt, dass sich sowohl Mädchen, vor allem aber Jungen, während ihrer Pubertät bis hin zur Alkoholvergiftung betrinken. Doch schon seit längerem zeigt sich, dass das „Rauschtrinken“ bei den Teenagern aus der Mode kommt. So ist die Zahl jugendlicher Komasäufer in Bayern auf den niedrigsten Stand seit neun Jahren gesunken, wie die DAK-Gesundheit berichtet. Dennoch landeten 2016 über 4.000 Jugendliche im Freistaat nach Alkoholmissbrauch in einer Klinik.
Trendwende schon vor Jahren
Wie die Krankenkasse in einer Mitteilung schreibt, kamen im Jahr 2016 nach bislang unveröffentlichten Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik 4.392 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus.
Im Vergleich zu 2015 sank die Zahl der Betroffenen um 2,5 Prozent.
Den Angaben zufolge wurden im vergangenen Jahr in Bayern 2.651 Jungen und 1.741 Mädchen im Alter zwischen zehn und 20 Jahren nach Alkoholmissbrauch in einer Klinik behandelt.
Die Zahl der männlichen Betroffenen sank im Vergleich zum Vorjahr um 60 (minus 2,2 Prozent), bei Mädchen und jungen Frauen gab es einen Rückgang um 52 (minus 2,9 Prozent).
Noch weniger Rauschtrinker als im Jahr 2016 gab es zuletzt im Jahr 2007, als insgesamt 4.310 junge Menschen stationär behandelt wurden – davon 2.679 Jungen und 1.631 Mädchen. Bis zum Jahr 2011 stieg die Zahl der Betroffenen kontinuierlich an. Seit dem war sie rückläufig.
Alkoholmissbrauch gefährdet die Gesundheit
„Ich freue mich, dass die Zahl der Jugendlichen mit einer Alkoholvergiftung im letzten Jahr erneut gesunken ist. Dieser Trend spornt uns an, unsere erfolgreiche Präventionsarbeit fortzuführen“, so Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml.
Es bleibt zu hoffen, dass der Trend noch lange anhält und der Alkoholmissbrauch grundsätzlich vermindert wird.
Vor allem auch vor dem Hintergrund, dass hoher Alkoholkonsum zahlreiche Krankheiten, wie etwa Fettleber oder Gastritis begünstigt beziehungsweise verursacht und die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt erhöht.
Aufklärung statt Verbote
Aber: „Trotz des erfreulichen Trends bleibt für uns die Alkoholprävention ohne erhobenen Zeigefinger unverzichtbar“, sagte Sophie Schwab, Leiterin der Landesvertretung der DAK-Gesundheit in Bayern.
„Deshalb setzen wir im Freistaat auch 2018 die erfolgreiche Aufklärungskampagne ‚bunt statt blau‘ fort.“
Mit dem Plakatwettbewerb „bunt statt blau“ soll über die Gefahren des „uncoolen“ Rauschtrinkens aufgeklärt werden. Bei dem Wettbewerb werden Schüler kreativ gegen Komasaufen, indem sie Plakate gestalten. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.