Mediziner untersuchen den Zusammenhang zwischen Kehlkopfkrebs und einer guten Mundhygiene
Durch einen einfachen Vorgang können Sie Ihr Risiko für die Entstehung von Kehlkopfkrebs um mehr als ein Fünftel reduzieren. Forscher fanden heraus, dass tägliches Zähneputzen tatsächlich vor Kehlkopfkrebs schützen kann. Die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchung unterstreichen die Bedeutung einer guten Mundhygiene.
Die Wissenschaftler der New York University stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass tägliches Zähneputzen vor der Entstehung von Kehlkopfkrebs schützt. Die Experten veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Cancer Research“.
Bakterien in Mund und Rachen können das Risiko für Kehlkopfkrebs um 21 Prozent verstärken
Eine höhere Konzentration bestimmter Bakterien, welche bereits mit verschiedenen Zahnfleischerkrankungen in Verbindung gebracht wurden, erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung durch Kehlkopfkrebs um etwa 21 Prozent. Es ist dabei noch unklar, ob die Bakterien selbst oder eine Zahnfleischerkrankung zu Tumoren in der Speiseröhre führt, erläutern die Forscher.
Eine gute Mundhygiene schützt vor gesundheitlichen Komplikationen
Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass ihre Ergebnisse zeigen, wie wichtig eine gute Mundhygiene ist. Zu dieser gehört täglich zweimal die Zähne zu putzen und regelmäßig einen Zahnarzt aufzusuchen. Nur so kann die Zahngesundheit der Menschen erhalten werden, wodurch sich diese Personen dann vor anderen gesundheitlichen Komplikationen schützen können.
Kehlkopfkrebs wird leider meist erst sehr spät erkannt
Nach Angaben der Forscher ist Kehlkopfkrebs die sechst häufigste Krebs-Todesursache weltweit. Diese Art von Krebs wir leider erst oft im fortgeschrittenen Stadium entdeckt, deswegen liegen die Fünf-Jahres-Überlebensraten zwischen 15 und 25 Prozent. Tägliches gründliches Zähneputzen reduziert das Risiko an Kehlkopfkrebs zu erkranken um mehr als ein Fünftel, sagen die Wissenschaftler.
Wie erhalte ich eine gesunde Mundhygiene?
Es gibt viele einfache Möglichkeiten, um eine gute Mundhygiene aufrechtzuerhalten. Putzen Sie vor dem zu Bett gehen unbedingt die Zähne, außerdem sollten Sie Ihre Zähne mindestens ein weiteres Mal am Tag putzen. Nutzen Sie hierfür fluoridhaltige Zahnpasta. Sie sollten mindestens einmal am Tag eine Reinigung zwischen Ihren Zähnen mit Zahnseide oder Interdentalbürsten durchführen. Vermeiden Sie außerdem möglichst zuckerhaltige Speisen und Getränke. Besuchen Sie zusätzlich unbedingt regelmäßig zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen.
Forscher untersuchten 122.000 Probanden
Für ihre Studie analysierten die Mediziner die Proben von insgesamt 122.000 Menschen. Im Laufe von zehn Jahren entwickelten 106 Teilnehmer Speiseröhrenkrebs. Bei der Untersuchung konnte festgestellt werden, dass bestimmte Bakterien, welche mit Zahnfleischerkrankungen assoziiert sind, das Risiko für Kehlkopfkrebs um 21 Prozent erhöhen. Es gibt allerdings auch Bakterienstämme, welche die Wahrscheinlichkeit verringern, dass ein Individuum Krebs an der Speiseröhre entwickelt.
Wir müssen unser Wissen über die orale Mikrobiota vergrößern
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Vergrößerung des Wissens über die Rolle der oralen Mikrobiota möglicherweise zu Strategien führen kann, welche helfen, Speiseröhrenkrebs zu verhindern, oder zumindest zur Erkennung in früheren Stadien beitragen, erläutert der Autor Professor Jiyoung Ahn. Speiseröhrenkrebs ist eine hochgradig tödliche Krebserkrankung. Es besteht ein dringender Bedarf für neue Möglichkeiten der Prävention und Früherkennung. Die Ergebnisse der Studie bestätigen die Notwendigkeit einer guten Mundgesundheit zum Schutz vor Zahnfleischerkrankungen und anderen gesundheitlichen Komplikationen.
Zahnfleischerkrankungen können zu verschiedenen Formen von Krebs führen
Frühere Forschung hat bereits Zahnfleischerkrankungen, die durch bestimmte Mundbakterien verursacht werden, mit verschiedenen Arten von Krebs in Verbindung gebracht, einschließlich denen des Mundes, des Kopfes und des Halses. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.