16-jähriger Junge in den USA an Pest verstorben
Im Mittelalter hat die Pest Millionen Todesopfer gefordert, doch heute gilt die Infektionskrankheit weithin als ausgerottet. Ein Irrglaube, wie der aktuelle Todesfall eines 16-Jährigen in den USA zeigt. Zwar ist die Pest selten geworden, doch wurden im Jahr 2013 noch immer 783 Infektionen, inklusive 126 Todesfällen, bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) registriert. Auch in modernen Industrienationen wie den USA kann die Krankheit bis heute auftreten.
Der aktuelle Pest-Todesfall des Jungen aus Denver (US-Bundesstaat Colorado) soll sich laut US-Medienberichten bereits am 08. Juni ereignet haben. Doch zunächst blieb unklar, woran der 16-Jährige verstorben war. Erst im Zuge der weiteren Untersuchungen konnte das Bakterium Yersinia pestis als Ursache identifiziert werden. Im vergangen Jahr hatte die US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) bereits von der Pestinfektion eines Mannes in Colorado berichtet, der sich offenbar bei seinem Hund angesteckt hatte. In seinem Umfeld seien daraufhin bei drei weiteren Personen Infektion festgestellt worden, so die CDC. Zwar überlebten alle vier Patienten die Infektion, doch machten die Erkrankungen deutlich, dass den vermeintlich ausgestorbenen Erregern weiterhin Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte.
Auf Anzeichen einer Pesterkrankung achten
Der aktuelle Fall des 16-Jährigen Taylor Gaes aus Denver war für die Gesundheitsbehörden Anlass zu umfassenden Vorsorgemaßnahme, welche eine weitere Ausbreitung verhindern sollen. Sämtliche Freunde und Bekannte seien aufgerufen, sich bei den Behörden zu melden, wenn sie in den vergangen Wochen Kontakt mit dem Jungen oder dessen Familie hatten, berichtet der US-Nachrichtensender „CBS“. Des weiteren habe die Gesundheitsbehörde von Larimer County die Menschen aus der Region aufgefordert, verstärkt auf mögliche Symptome einer Pesterkrankung zu achten und sich gegebenenfalls in ärztliche Behandlung zu begeben. Als mögliche Beschwerden nennt die WHO grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, allgemeine Schwäche, Übelkeit und Erbrechen, die nach einer Inkubationszeit von drei bis sieben Tagen auftreten.
Jährlich sieben Pest-Infektionen in den USA
Der letzte Todesfall infolge einer Pestinfektion hat sich in den USA laut Angaben von „CBS“ im Jahr 2013 in New Mexiko ereignet. Der letzte Pest-Todesfall in Colorado sei im Jahr 2004 aufgetreten. Auf nationaler Ebene werden bei der US-Gesundheitsbehörde CDC durchschnittlich sieben Pest-Infektionen pro Jahr gemeldet, wobei elf Prozent der Infizierten die Erkrankung nicht überleben. Unterschieden werden im Wesentlichen drei verschiedene Verlaufsformen der Pest: Die Beulenpest, die Lungenpest und die Pestsepsis, welche alle durch das Bakterium Yersinia pestis ausgelöst werden. Meist erfolgt die Übertragung durch Flöhe, die von infizierten Nagetieren auf den Menschen überspringen. Bis heute die häufigste Form der Pest ist dabei die Beulenpest, welche zu schmerzhaften Lymphknotenschwellungen führt, die auch äußerlich sichtbar werden. In den vergangen Jahren am stärksten von Ausbrüchen betroffen waren laut Angaben der WHO Madagaskar, die Demokratische Republik Kongo und Peru. (fp)
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