Energydrinks führen bei jedem zweiten Jugendlichen zu gesundheitlichen Beschwerden
Einer aktuellen Untersuchung zufolge führt der Konsum von Energydrinks bei mehr als jedem zweiten Jugendlichen zu gesundheitlichen Beschwerden wie Herzrasen, Übelkeit oder gar Krämpfen. Laut den Studienautoren sollte mehr unternommen werden, um den Konsum bei Kindern und Teenagern einzuschränken.
Getränke voller Zucker
Energydrinks erfreuen sich seit Jahren wachsender Beliebtheit. Der versprochene „Energiekick“ ist den Inhaltsstoffen Koffein und Zucker geschuldet. Eine einzige Dose kann bis zu 13 Stück Würfelzucker enthalten. Beide Inhaltsstoffe sind in größeren Mengen vor allem für Teenager gefährlich. Jeder Schluck der zuckerhaltigen Getränke schadet den Zähnen und ein hoher Koffeinkonsum stellt ein Risiko fürs Herz dar. Dass diese Drinks der Gesundheit von Jugendlichen schaden, zeigt sich auch in einer aktuellen Studie kanadischer Wissenschaftler.
Negative gesundheitliche Auswirkungen
Der Studie von Medizinern der University of Waterloo (Kanada) zufolge haben mehr als die Hälfte der kanadischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die Energydrinks konsumiert haben, negative gesundheitliche Auswirkungen erfahren.
Für die Untersuchung, die im Fachmagazin „CMAJ Open“ veröffentlicht wurde, waren mehr als 2.000 junge Kanadier im Alter von zwölf bis 24 Jahren befragt worden.
55,4 Prozent der Befragten berichteten über gesundheitliche Beschwerden wie Herzrasen, Übelkeit und in seltenen Fällen Krämpfen.
Auch Schlafstörungen, Durchfall und Schmerzen in der Brust wurden genannt.
Bestimmte Personengruppen sollten grundsätzlich auf Energiegetränke verzichten
„Die Anzahl der in unserer Studie beobachteten Auswirkungen auf die Gesundheit deutet darauf hin, dass mehr unternommen werden sollte, um den Konsum bei Kindern und Jugendlichen einzuschränken“, sagte Studienautor David Hammond in einer Mitteilung.
„Im Moment gibt es keine Beschränkungen für Kinder, die Energydrinks kaufen“, so der Professor an der School of Public Health an der University of Waterloo.
Allerdings gebe es derzeit Überlegungen in Kanada, Werbung für Energydrinks für Kinder zu verbieten und Warnungen herauszugeben, solche Getränke nicht beim Sport zu konsumieren.
Auch das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat in einer älteren Mitteilung darauf hingewiesen, dass es Hinweise gebe, „dass insbesondere der gleichzeitige Konsum von Energy Drinks und höheren Mengen an Alkohol und/oder ausgiebige körperliche Betätigung das Risiko für negative gesundheitliche Effekte erhöhen“.
„Bestimmte Verbrauchergruppen, wie Kinder, Schwangere, Stillende und koffeinempfindliche Personen, sollten auf den Konsum von derartigen Energiegetränken verzichten“, heißt es dort weiter.
In Deutschland wird immer wieder über ein mögliches Verbot von Energydrinks diskutiert. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.