Bayer 04 Leverkusen: Fußballcamp für Kinder mit Diabetes
Nicht nur Erwachsene, sondern auch immer mehr Kinder und Jugendliche in Deutschland erkranken an Diabetes. Gesundheitsexperten und Politik bemühen sich seit langem um mehr Engagement gegen die Stoffwechselkrankheit. Am Wochenende hat bei einem Bundesligisten ein Fußballcamp für zuckerkranke Kinder stattgefunden.
Aufklärung über Stoffwechselkrankheit
Gesundheitsexperten haben in den vergangenen Jahren verstärkt darauf hingewiesen, dass die Zahl zuckerkranker Kinder und Jugendlicher in Deutschland stetig zunimmt. Verschiedene Organisationen und Politiker versuchen seit langem mit immer wieder neuen Projekten über die Stoffwechselkrankheit aufzuklären und sie einzudämmen. So wurden etwa vor kurzem in Rheinland-Pfalz im Rahmen eines Pilotprojekts Diabetes-Schulungen für Lehrkräfte eingeführt. Im benachbarten Nordrhein-Westfalen hat am Wochenende bei einem Bundesligaverein ein Fußballcamp für zuckerkranke Kinder stattgefunden, dass auf großes Interesse gestoßen ist.
Fußballcamp für Kinder mit Diabetes
Organisiert wurde das Fußballcamp für Kinder mit Diabetes von dem Fußballverein Bayer 04 Leverkusen, der Krankenkasse pronova BKK, dem Klinikum Leverkusen und Bayer Diabetes Care. Wie die „Rheinische Post“ (RP) online berichtet, konnten dabei am Wochenende rund 40 Kinder aus ganz Deutschland einen Tag lang unter professionellen Bedingungen trainieren. Alle hatten großen Spaß, der sie ihre Krankheit eine Zeit lang vergessen ließ. Die meisten Menschen bringen die Stoffwechselkrankheit mit älteren Menschen in Verbindung, doch in den vergangenen Jahren haben Experten immer wieder auf eine steigende Zahl der Kinder mit Diabetes hingewiesen.
Diabetes und Sport lassen sich vereinbaren
Oft wird befürchtet, dass man aufgrund von Diabetes keinen oder nur noch wenig Sport betreiben kann. Doch dem ist nicht so. „Diabetiker müssen ihren Blutzuckerspiegel vor dem Sport einfach um ein Vielfaches erhöhen“, erklärte der Direktor der Medizinischen Klinik zwei am Klinikum Leverkusen, Professor Henning Adamek. Wenn der Spiegel im Normalfall bei 120 Milligramm pro Deziliter liege, müsse ein Kind mit Diabetes so seinen Spiegel auf mindestens 200 Milligramm anheben. „Es ist auch nicht so, dass die Kinder direkt umfallen, wenn sie einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel haben“, erläuterte die 29-jährige Bundesjugendreferentin des Deutschen Diabetiker-Bundes, Rebecca Weber. Laut Weber, die selbst zuckerkrank ist, gibt es frühe und deutliche Anzeichen für eine Unterzuckerung. Es bliebe dann immer noch viel Zeit, um Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Zu diesen Hinweisen gehörten unter anderem Schweißausbrüche, Zittern und ungehaltenes Benehmen.
In Zukunft noch mehr zuckerkranke Kinder
„Am besten ist es, man nimmt dann Kohlenhydrate und Traubenzucker zu sich“, erklärte Weber. Den Angaben zufolge leben rund 300.000 Menschen in Deutschland mit Typ eins Diabetes – unter ihnen etwa 25.000 Kinder. Wie es heißt, werden die Zahlen weiter deutlich ansteigen und zwar um drei bis fünf Prozent pro Jahr. „Es gibt eine Zukunftsprognose, nach der in einigen Jahren eines von 800 Kindern Diabetes hat“, sagte Adamek. Bereits vor Jahren wurde berichtet, dass der Anstieg von Diabetes bei Kindern Rätsel aufgibt und trotz der Häufigkeit ist der Grund für die Krankheit noch immer kaum bekannt. Studien zeigten aber, dass sich die Fälle der Krankheit bei vorhandener Diabetes innerhalb der Familie erhöhen. (ad)
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