Faszination Mund: Gleichgewicht bewahren zwischen Aufgaben und Gefahren
Küssen, lachen, Mahlzeiten genüsslich zerkauen – ohne unseren Mund wären wohl die schönsten Dinge im Leben nicht möglich. Damit diese Freuden lange anhalten, gilt der Mundhygiene besondere Aufmerksamkeit. Denn unangenehme Gerüche, fehlende Zähne oder schmerzhafte Entzündungen beeinträchtigen die Lebensqualität massiv. Was genau der Mund Tag für Tag leistet und welche Gefahren drohen, weiß Dr. Christoph Sliwowski, Leiter der Zahnimplantat-Klinik Düsseldorf im St. Vinzenz-Krankenhaus.
Umfangreiche Pflichten
In erster Linie dient der Mund zur Nahrungsaufnahme. Während die Zähne das Essen zerkleinern, spalten bestimmte Enzyme im Speichel für den Körper komplexe Kohlenhydrate aus der Nahrung. Zusätzlich schützt das besondere Sekret den gesamten Innenraum, da es angreifende Säuren, beispielsweise aus Fruchtsäften, verdünnt und abbaut.
Im Speichel enthaltene Mineralstoffe und Spurenelemente härten den Zahnschmelz und steigern somit seine Widerstandsfähigkeit. Als weitere wichtige Aufgabe gilt das Sprechen. Dies gelingt nur, weil sich Zunge sowie Lippen stark verformen können und die Zähne maßgeblich zur Lautbildung beitragen. Fehlen sie, treten Sprechstörungen auf. Denn einige Buchstaben wie D, N und T lassen sich nur mithilfe vollständiger Zahnreihen optimal bilden.
„Lücken beeinträchtigen also nicht nur die Ästhetik, sondern beeinflussen wichtige Funktionen wie das Sprechen und Kauen“, erläutert Dr. Sliwowski.
Bedrohliche Widersacher
Zu den größten Gefahren des Mundes gehören Karies, Zahnfleisch- und Zahnwurzelentzündungen, hervorgerufen durch die Ausbreitung schädlicher Bakterien. Bei mangelnder Hygiene setzen sich diese kleinen Mikroorganismen in den schwer zugänglichen Zwischenräumen ab, zerstören die Schutzschicht des Zahnes und lösen unangenehme Erkrankungen aus. Mundtrockenheit begünstigt ihr Ausbreiten zusätzlich. Insbesondere ältere Menschen kennen dieses unangenehme Problem, da im Alter die Speichelproduktion natürlicherweise nachlässt und das Durstgefühl oftmals ausbleibt. Als Folge vermehren sich schädliche Bakterien, die Mundgeruch oder Parodontitis, also eine Entzündung des Zahnbetts, auslösen.
Wer sich jedoch gesund ernährt, öfter mal zum Glas Wasser greift und die tagtägliche Hygiene mit Zahnbürste, Zwischenraumbürsten sowie Mundspülung ernst nimmt, schafft die besten Voraussetzungen für einen intakten Mundraum. „In Kombination mit einer halbjährlichen professionellen Zahnreinigung lassen sich krankheitsauslösende Bakterienansammlungen, sogenannte Plaques, schnell und effektiv bekämpfen. So profitieren Patienten auch noch im hohen Alter von ihren gesunden Zähnen“, stellt Dr. Sliwowski klar. sb, pm)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.