Genmutation wird von Vätern an ihre Töchter weitergegeben
Forscher haben jetzt eine neue Genmutation identifiziert, welche das Risiko für Eierstockkrebs erhöhen kann. Diese Mutation kann nur von Vätern an ihre Töchter genetisch weitergegeben werden, da sie über das X-Chromosom vererbt wird.
Die Wissenschaftler des Roswell Park Comprehensive Cancer Centre in Buffalo in New York haben eine neue Genmutation entdeckt, welche bei Frauen das Risiko für Eierstockkrebs erhöht und von Vätern an ihre Töchter weitervererbt wird. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „PLoS Genetics“.
Das neue Gen muss besser erforscht werden
Das neu entdeckte Gen (mit der Bezeichnung MAGEC3) und das damit zusammenhängende Risiko wird über das sogenannte X-Chromosom vererbt, unabhängig von anderen bekannten sogenannten Suszeptibilitätsgenen, auf die Frauen bereits getestet werden können. Die Experten erklären, dass jetzt weitere Studien benötigt werden, um die Identität und Funktion des Gens besser zu verstehen.
Tests können heutzutage bereits das BRCA-Gen feststellen
Gegenwärtig können Frauen mit einer Vorgeschichte von Krebs in der Familie auf das BRCA-Gen getestet werden, welches die Wahrscheinlichkeit einer Frau an Brustkrebs und Eierstockkrebs zu erkranken stark erhöht. Beispielsweise hat die Schauspielerin Angelina Jolie das BRCA1-Gen von ihrer Mutter geerbt. Sie hat eine vorbeugende Operation durchführen lassen, nachdem ihre Ärzte schätzten, dass sie ein Risiko von 87 Prozent für Brustkrebs und ein Risiko von 50 Prozent für Eierstockkrebs hat.
X-Chromosomen spielen eine wichtige Rolle
Die Forscher glauben, dass es viele andere Fälle von scheinbar sporadischem Ovarialkrebs geben kann, die tatsächlich vererbt werden, einige davon über die X-Chromosomen, welche Mädchen von ihrem Vater bekommen.
Vererbte Gene beeinflussen das Risiko für Krebs
Eierstockkrebserkrankungen, welche mit den Genen assoziiert sind, die vom Vater und der Großmutter väterlicherseits geerbt wurden, führten zu einem früheren Alter, indem die Erkrankung auftritt, verglichen mit Erkrankungen, welche mit mütterlichen Genen verbunden waren, berichten die Forscher. Dies sei beispielsweise auch bei höheren Raten von Prostatakrebs bei Vätern und Söhnen zu beobachten.
Weitere Forschung ist nötig
Weitere Forschung muss jetzt sicherstellen, dass die Mediziner das richtige Gen identifiziert haben, indem mehr Familien von Genen sequenziert werden. Der Befund hat viele Diskussionen innerhalb der Medizin ausgelöst, wie man diese Gen-Familien findet, erklärt Studienautor Kevin Eng vom Comprehensive Cancer Center Roswell Park in Buffalo.
Weitervererbte fehlerhafte Gene führen zu Krebs
Eine Familie mit drei Töchtern, welche alle an Eierstockkrebs erkrankt sind, wird eher von vererbten Mutationen der X-Chromosome als von BRCA-Mutationen betroffen sein, mutmaßen die Experten. Das aktuelle Studienergebnis lege nahe, dass das Risiko für Eierstockkrebs bei einigen Frauen durch die Familie ihres Vaters und auch der Mutter weitergegeben werden kann, erläutern die Mediziner.
Eierstockkrebs wird häufig zu spät erkannt
In Zukunft könnte dies Frauen mit einer Familienanamnese von Ovarialkarzinomen helfen, ihr Risiko an Krebs zu erkranken besser einzuschätzen. Dies ist besonders wichtig, weil Eierstockkrebs oft erst in einem späten Stadium diagnostiziert wird, wenn die Erkrankung bereits schwerer zu behandeln ist. Diese Ergebnisse, wenn sie durch weitere Forschung bestätigt werden, würden einen bedeutenden Fortschritt bei der Prävention von Eierstockkrebs darstellen und Tausende von Leben retten, so die Hoffnung der Forscher. (as)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.