Studie untersucht die Auswirkung von sportlicher Betätigung
Es ist bekannt, dass Bewegung und sportliche Aktivität gesund für den menschlichen Körper sind. Forscher fanden jetzt heraus, dass bereits einige Stunden leichtes körperliches Training pro Woche wie beispielsweise Spaziergänge mit dem Hund oder Gartenarbeit, zur Verringerung des Risikos für einen vorzeitigen Tod bei älteren Männern führen. Dies ist auch der Fall, wenn die durchgeführte Aktivität nur von kurzer Dauer ist.
Die Wissenschaftler des University College London stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass regelmäßiges kurzes und leichtes Training das Risiko frühzeitig zu versterben bei älteren Männern stark reduziert. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „British Journal of Sports Medicine“.
Muss Sport lang und anstrengend sein?
Um die Gesundheit zu verbessern und das Sterberisiko zu verringern, müssen laut vielen nationalen Gesundheitsbehörden Trainingseinheiten anstrengend und lange sein. Die Ergebnisse der Studie zeigen allerdings, dass dies nicht der Wahrheit entspricht. Britische und US-amerikanische Richtlinien zur körperlichen Aktivität erwähnen außerdem keine Vorteile von Lichtaktivität. Als diese Richtlinien geschrieben wurden, gab es nicht genügend Beweise, um eine solche Empfehlung abzugeben, sagt Studienautorin Dr. Barbara Jefferis vom University College London. Diese Richtlinien sollten überarbeitet werden. Die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung deuten darauf hin, dass alle Aktivitäten – egal wie kurz oder wie intensiv – vorteilhaft für die Gesundheit sind, fügt Dr. Jefferis hinzu.
Datenerfassung begann im Jahr 1978
Die Forschung stützt sich auf die Daten der British Regional Heart Study, welche im Jahr 1978 mit fast 8.000 Teilnehmern im Alter von 40 bis 59 Jahren aus ein paar Dutzend Städten in ganz Großbritannien begann. Im Jahr 2012 unterzogen sich die 3.137 noch lebenden Männer einer körperlichen Untersuchung und beantworteten Fragen zu ihrem Lebensstil und Schlafverhalten.
Studie konzentrierte sich auf 1.181 Probanden
Die aktuelle Studie konzentrierte sich auf 1.181 Teilnehmer, die sieben Tage lang einen Beschleunigungsmesser trugen, ein Gerät zur Nachverfolgung der Länge und der Intensität von körperlicher Bewegung. Die Verfügbarkeit der am Körper getragenen Aktivitätsmonitore hat es uns ermöglicht zu untersuchen, ob die Lichtaktivität mit der Langlebigkeit verbunden ist, sagte Dr. Jefferis.
Wie wirkte sich leichte Aktivität auf die Lebenserwartung aus?
Die Männer, die im Durchschnitt 78 Jahre alt waren, wurden fünf Jahre lang überwacht. In dieser Zeit starben insgesamt 194 von ihnen. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass pro Tag zusätzliche 30-minütige Aktivität bei Tageslicht im Freien mit einer Verringerung des Sterberisikos um 17 Prozent verbunden war. Wie erwartet, reduzierte eine halbe Stunde mäßiger bis starker Aktivität das Risiko noch stärker (33 Prozent). Was jedoch zählte, war die Gesamtzeit in der trainiert wurde, nicht wie die Zeit aufgeteilt wurde, erläutern die Experten.
Rasen mähen kann das Leben verlängern
Die Männer, die kurze, sporadisch mäßig intensive Aktivitäten ausführten (Rasen mähen, schwimmen, zügig gehen) lebten so lange wie Männer, deren Trainingszeit in längere Sitzungen unterteilt war. Für beide Gruppen lag die Sterbewahrscheinlichkeit um 40 Prozent niedriger, verglichen mit nicht aktiven, sesshaften Menschen.
Welche Einschränkungen gab es bei der Studie?
Die Autoren wiesen darauf hin, dass die Struktur der Studie (es handelte sich um eine Beobachtungsstudie) es nicht erlaubt, die Ergebnisse in Bezug auf Ursache und Wirkung zu bewerten. Im Vergleich zwischen älteren Männern, die sporadisch oder regelmäßig trainieren, und jenen, die nicht trainieren, könnten die freiwillig einen Beschleunigungsmesser tragenden Probanden von Anfang an in einem besseren Gesundheitszustand gewesen sein. Dies könnte die Ergebnisse etwas verzerrt haben.
Ergebnisse treffen wahrscheinlich auch auf Frauen zu
Es ist auch nicht klar, ob die Ergebnisse für ältere Frauen ebenfalls gelten, obwohl Dr. Jefferis sagt, es gebe wenig Grund zu der Annahme, dass dies nicht der Fall sei. Die Mediziner hatten jedoch einfach nicht die notwendigen Daten für Frauen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.