Brasilien-Urlauber sollten sich unbedingt gegen Gelbfieber impfen lassen
Brasilien-Reisende sollten sich laut Gesundheitsexperten unbedingt gegen Gelbfieber impfen lassen. Das südamerikanische Land wird schon seit längerer Zeit von einer schweren Gelbfieber-Epidemie heimgesucht, die bereits Hunderte Menschenleben forderte. Auch Touristen haben sich mit der gefährlichen Infektionskrankheit angesteckt.
Reisenden wird Impfung empfohlen
Brasilien wird seit längerer Zeit von einer schweren Gelbfieber-Epidemie heimgesucht. Die Tropenkrankheit hat bereits Hunderten Menschen in dem südamerikanischen Land das Leben gekostet. Auch europäische Reisende haben sich mit der gefährlichen Krankheit infiziert und sind teilweise erst in ihren Heimatländern erkrankt. Gesundheitsexperten raten Brasilien-Reisenden daher dringend zur Gelbfieberimpfung.
Nach Rückkehr aus Brasilien erkrankt
Wie das Centrum für Reisemedizin (CRM) in Düsseldorf mitteilt, ist im Januar ein Tourist nach seiner Rückkehr aus Brasilien in den Niederlanden an Gelbfieber erkrankt.
Der 46-jährige Holländer war nach einem mehrwöchigen Aufenthalt in Maripora in der Metropolregion São Paulo Anfang des Jahres in sein Heimatland zurückgekehrt.
Er litt an hohem Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Übelkeit sowie Erbrechen und Durchfall.
Im Erasmus Universitätsklinikum Rotterdam bestätigte sich der Verdacht auf Gelbfieber, gegen welches der Reisende nicht geimpft war.
Touristen verstorben
Laut CRM wurden Mitte Februar weitere Infektionen bei Touristen bekannt.
Ein 35-jähriger und ein 20-jähriger Chilene haben sich demnach seit Dezember auf der Isla Grande, vor der Südküste von Rio de Janeiro, aufgehalten und sind dort verstorben.
Ein Argentinier, ein Rumäne und ein Schweizer haben sich vermutlich in derselben Region infiziert. Mitte Februar wurde die erste Infektion in der Stadt Sao Paulo bestätigt, zudem ist eine französische Touristin nach einem Aufenthalt im Bundesstaat Minas Gerais erkrankt.
Größter Gelbfieberausbruch der letzten 30 Jahre
Den Angaben zufolge wurden seit Juli letzten Jahres in folgenden Bundesstaaten offiziell 545 Infektionen inklusive 164 Todesfällen bestätigt: Sao Paulo, Minas Gerais, Rio de Janeiro und im Federal District. Die meisten Fälle wurden im Dezember und Januar registriert.
Die Behörden haben die Bevölkerung zur Impfung aufgefordert. Zuvor waren in der Region zahlreiche Affen an der Infektion verendet. Zwischen Dezember 2016 und August 2017 wurde der größte Gelbfieberausbruch der letzten 30 Jahre verzeichnet.
Am stärksten betroffen war der Südosten des Landes. Gesundheitsexperten wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfehlen bei Reisen nach Brasilien eine Gelbfieber-Impfung.
Infektion kann tödlich verlaufen
Auch das CRM rät Reisenden zum Schutz. „Gelbfieberinfektionen können tödlich verlaufen“, erklärte Professor Dr. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM.
„Die Impfung dagegen ist hochwirksam und bietet einen zuverlässigen Schutz.“
Dieser liegt bereits zehn Tage nach der Impfung im Durchschnitt bei 80 bis 100 Prozent, 30 Tage danach ist eine Immunität von praktisch 100 Prozent gegeben.
„Wir empfehlen Reisenden mit Destination Brasilien daher, sich spätestens zehn Tage vor Abreise gegen Gelbfieber impfen zu lassen“, so der Experte.
„Zudem sollten sie sich beispielsweise im Rahmen einer reisemedizinischen Beratung darüber informieren, welche Maßnahmen sie treffen können, um Mückenstiche zu vermeiden.“
Helle weite Kleidung zu tragen und Moskitonetze zu nutzen, sind Möglichkeiten, die gegen lästige Mücken helfen.
Effektiv ist vor allem aber die chemische Abwehr. Als Mückenschutz empfehlen sich Mittel mit dem Wirkstoff DEET (Diethyltoluamid).
In tropischen Regionen verbreitet
Auch laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) ist die Impfung gegen Gelbfieber bei Reisen in Risikogebiete dringend angeraten. „Eine Gelbfieber-Erkrankung verläuft oft tödlich, und eine spezifische Therapie gibt es nicht“, so die Experten.
Die Infektionskrankheit tritt in tropischen Gebieten auf beiden Seiten des Atlantiks auf und wird von der Mücke Aedes aegypti übertragen. In Südamerika sind besonders Bolivien, Brasilien, Ecuador, Kolumbien, Peru sowie Venezuela betroffen.
Nach Schätzungen der WHO gibt es weltweit bis zu 200.000 Erkrankungs- und 60.000 Sterbefälle pro Jahr, die meisten davon in afrikanischen Ländern.
Bei Infizierten treten nach einer Inkubationszeit von drei bis sechs Tagen zunächst allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Übelkeit auf.
Die meisten Patienten genesen anschließend. In manchen Fällen folgt nach kurzer Besserung jedoch eine zweite Fieberperiode mit Blutungen, Erbrechen und Organschäden. Ein typisches Zeichen ist auch die Gelbsucht. Des Weiteren kann es zu Krämpfen und Verwirrtheit kommen.
Bei schwerem Verlauf enden bis zu 50 Prozent der Infektionen tödlich. (ad)
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