Nasenbluten im Alter ärztlich abklären lassen
Wenn plötzlich und unerwartet ein hellrotes Rinnsal aus der Nase fließt, ist ein kleines Blutgefäß in der Nase geplatzt. Nasenbluten entsteht meist ohne das eine Erkrankung zugrunde liegt – trockene Schleimhäute sind am häufigsten Schuld daran. Sie werden nämlich leicht rissig und die darunter liegenden Blutgefäße dadurch verletzbarer.
Manchmal genügt dann schon ein gewöhnlicher Schnupfen oder zu kräftiges Schnäuzen. Allerdings sollten Erwachsene, die häufiger darunter leiden, Symptome durch einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt abklären lassen, darauf weist das HNOnet NRW, ein Zusammenschluss niedergelassener HNO-Ärzte hin.
Im Akutfall hilft ein kalter Waschlappen im Nacken. Die Kälte sorgt dafür, dass sich verletzte Gefäße wieder zusammenziehen und die Blutung nachlässt. Durch das Zuhalten der entsprechenden Nasenseite kann man zusätzlich die Blutungsquelle abdrücken. Dabei sollten Betroffene den Kopf gerade oder leicht gebeugt nach vorne halten, um Übelkeit infolge von Blut im Magen zu vermeiden.
„Wenn das Bluten ohne erkennbaren Grund immer wieder von neuem beginnt, länger als fünfzehn Minuten anhält oder das Blut nicht hellrot und schnell ausfließt, sollte ein Arzt aufgesucht werden“, weiß Dr. Uso Walter, Duisburger HNO-Arzt und Vorstandsvorsitzender des HNOnet NRW. Üblicherweise helfen dann in die Nase eingeführte Tamponaden. Auch Verätzungen oder Verödungen mit Strom, Kälte oder Medikamenten können die Blutung stillen. Tritt das Nasenbluten öfter auf, sollte ein HNO-Facharzt die Ursache abklären und eine entsprechende Therapie einleiten.
Da die Schleimhäute von Kindern und älteren Menschen besonders schnell austrocknen, tritt Nasenbluten hier gehäuft auf. Sie sind dadurch empfindlicher bei trockener, kalter Luft oder bei Schnupfen. Bereits bloßes Schnäuzen oder Niesen beschädigen dann leicht die Blutgefäße. Abhilfe schaffen Nasensalben oder -öle aus der Apotheke, Luftbefeuchter und viel Trinken.
Allergien, Erkrankungen der Nase und Nasennebenhöhlen oder ein übermäßiger Gebrauch von Nasensprays begünstigen Nasenbluten. Daher ist eine fachärztliche Untersuchung beim HNO-Arzt in jedem Fall angeraten. Wenn Nasenbluten ohne erkennbare Ursache gehäuft auftritt, kommen auch innere Erkrankungen wie etwa Bluthochdruck oder Blutgerinnungsstörungen als Grund infrage. In diesen Fällen ist eine zusätzliche Abklärung beim Hausarzt oder Internisten sinnvoll.
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.