Anzeichen einer Gastritis (Magenschleimhautentzündung) erkennen
Verdauungsbeschwerden wie ein aufgeblähter Bauch, Völlegefühl und Magenschmerzen sind mögliche Hinweise auf eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung). Eine ärztliche Überprüfung der Beschwerden ist hier laut Mitteilung des Institutes für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) dringend geboten. Denn hält die Entzündung für längere Zeit an, können Verletzungen der Magenwand und Magengeschwüre auftreten. Auf dem Portal www.gesundheitsinformationen.de berichten die Experten über mögliche Anzeichen und Ursachen der Gastritis.
Den Angaben der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm und Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung (Gastro-Liga) zufolge kann eine Gastritis grundsätzlich auf drei verschiedene Ursachen zurückgehen: Eine Autoimmunerkrankung, eine bakteriell Infektion (durch das Bakterium Helicobacter pylori) oder eine chemisch-toxisch Belastung durch Medikamente und andere Reizstoffe/Gifte. Ein Großteil der Magenschleimhautentzündungen (80 bis 90 Prozent) sei dabei den bakteriellen Infektion mit Helicobacter pylori zuzuschreiben.
Bakterien meist Ursache der Gastritis
Durch das Bakterium Helicobacter pylori werde die Regulation der Magensäureproduktion gestört, was eine Übersäuerung zur Folge habe, die die Magenschleimhaut und Magenwand schädigen kann, berichtet das Portal des IQWiG. Eine Infektion führe allerdings nicht immer zu einer Entzündung. So würden in Deutschland schätzungsweise rund 40 Prozent der Menschen das Helicobacter-Bakterium in sich tragen, doch nur bei etwa vier bis acht Prozent bedinge dies eine Gastritis, ein Magen- oder ein Zwölffingerdarmgeschwür. Die Übertragung der Bakterien erfolge zum Beispiel über Speichel, Erbrochenes, Fäkalien oder kontaminierte Nahrungsmittel. Vermutlich würden sich die meisten Menschen bereits in der Kindheit über engen Kontakt in der Familie anstecken.
Chronische Magenschleimhautentzündung häufig ohne Symptome
Oft verläuft eine chronische Entzündung der Magenschleimhaut laut Angaben der Experten ohne jegliche Beschwerden und diese wird erst entdeckt, wenn Komplikationen wie Magengeschwüre auftreten. Mitunter leiden die Betroffenen jedoch auch schon früher an ähnlichen Symptomen, wie bei der akuten Gastritis. Letztere ist geprägt durch Magenschmerzen, Völlegefühl, Sodbrennen, Übelkeit (manchmal mit Erbrechen), Aufstoßen, Appetitlosigkeit und Blähbauch. Spezifisch für die Gastritis sind die Beschwerden allerdings nicht. So können diese zum Beispiel auch bei der Refluxkrankheit, einem Reizmagen, Reizdarmsyndrom oder einer „Magen-Darm-Grippe“ (Gastroenteritis) auftreten.
Alkohol ein möglicher Auslöser der Magenschleimhautentzündung
Neben den Helicobacter-pylori-Bakterien ist auch die Einnahme von entzündungshemmenden Schmerzmitteln (NSAR) wie beispielsweise Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Ibuprofen und Naproxen laut Angaben des Portals eine mögliche Ursache der Magenschleimhautentzündungen. Des Weiteren könne übermäßiger Alkoholkonsum eine akute Gastritis auslösen. Zudem würden Rauchen, anhaltender Stress und die Ernährung (zum Beispiel stark fett- und zuckerhaltige oder scharfe Speisen) bei einigen Betroffenen offenbar die Beschwerden verstärken. Hier könne gegebenenfalls eine Umstellung des Lebensstils und der Ernährung helfen. Auf medikamentösem Wege lasse die die Magenschleimhaut durch säurehemmende Medikamente behandeln und im Falle der bakteriellen Infektion seien Antibiotika eine Behandlungsoption. (fp)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.