Tropische Temperaturen rauben vielen von uns den Schlaf. Wie Sie trotz Hitze gut schlummern, erläutert Dr. Michael Bohndorf, HNO-Facharzt und Schlafmediziner in Düsseldorf.
Die Hitzewelle macht uns auch nachts zu schaffen. Schwitzend wälzen wir uns hin und her, an Einschlafen ist nicht zu denken. Der Düsseldorfer Schlafexperte Dr. Michael Bohndorf nennt zehn bewährte Tipps, die uns besser durch die heißen Nächte bringen:
- Heiße und stickige Schlafzimmer bieten die denkbar schlechtesten Bedingungen für erholsamen Schlaf. Wichtig sind frische Luft und möglichst angenehme Temperaturen. Deshalb das Schlafzimmer am besten erst abends vor dem Zubettgehen gut durchlüften. Tagsüber Fenster und Jalousien geschlossen halten und/oder Vorhänge zuziehen. So bleibt die Tageshitze außen vor.
- Sinken die Temperaturen abends merklich ab, so ist es wohltuend bei offenem Fenster zu schlafen (natürlich nicht an einer belebten Straße). Dabei Zugluft meiden. Aus diesem Grund auch Ventilatoren möglichst wenig einsetzen. Sie stören zudem eventuell durch ihre Geräusche.
- Ist der Körper durch die Hitze des Tages aufgewärmt, so bringt eine abendliche lauwarme Dusche die ersehnte Abkühlung. Die Gefäße erweitern sich und die Körpertemperatur sinkt. Auf keinen Fall eisiges Wasser wählen, das lässt die Gefäße zusammenziehen.
- Nackt schlafen ist nicht nur wegen der Erkältungsgefahr nur bedingt empfehlenswert, sondern auch aus hygienischen Gründen. Denn nachts geben wir bis zu einem halben Liter Schweiß ab.
- Wenn wir nachts schwitzen, sind ein dünner atmungsaktiver Pyjama oder ein saufähiges Nachthemd ideal. Am besten zudem Federdecken gegen leichte Baumwolllaken austauschen. Eine Klimaanlage sorgt bei extremen Hitzeperioden zusätzlich für erholsamen Schlaf.
- Eine Wärmflasche tut nicht nur im Winter gute Dienste. Auch im Hochsommer hilft sie gegen Hitze: Im Eisschrank auf angenehme Temperaturen heruntergekühlt, wirkt sie erfrischend. Am besten an den Füßen platzieren, nicht direkt auf dem Körper (!).
- Haben Sie Computer, Fernseher oder andere Geräte im Schlafzimmer? Dann am besten ganz ausschalten und nicht nur auf Stand-By-Funktion, denn das kostet Strom und heizt den Raum zusätzlich auf.
- Tagsüber leichte Kost zu sich nehmen und viel trinken. Aber nicht kurz vor dem Schlafengehen, sonst stört der Harndrang zusätzlich die Nachtruhe. Auf Alkohol verzichten, dieser fördert schlechte Träume und unruhige Nächte mit leichtem Schlaf.
- Bewegung vor dem Schlafengehen ist immer gut. Positiv sind Fahrradfahren oder ein Spaziergang. Das anstrengende Krafttraining besser auf kühlere Tage verschieben.
- Klappt es trotzdem nicht mit dem Einschlafen, so ist es wenig sinnvoll, sich stundenlang ruhelos im Bett hin und her zu wälzen. Mein Tipp: Besser aufstehen, ein gutes Buch lesen oder entspannende Musik hören – und sich erst wieder hinlegen, wenn die Müdigkeit spürbar stärker wird. (pm)
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