Heuschnupfen: Pollenflug macht Allergikern das Leben schwer
Zwar freuen sich die meisten Menschen über den beginnenden Frühling, für manche geht das startende Frühjahr aber auch mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen einher. Denn mit dem wärmer werdenden Wetter fliegen immer mehr Pollen, die Allergikern das Leben schwer machen. Doch einige Tipps können Betroffenen helfen.
Rund 13 Millionen Bundesbürger haben Heuschnupfen
Laut dem Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) haben bundesweit rund 16 Prozent der Bevölkerung – also etwa 13 Millionen Menschen – eine Pollenallergie. Für Betroffene bedeutet dies neben einer ständig verstopften beziehungsweise laufenden Nase und Niesattacken auch juckende Augen, chronische Müdigkeit und Schlafstörungen. Es gibt aber einige Tipps, mit denen sich Allergiker schützen können.
Beschwerden vorbeugen und lindern
„Ausgelöst wird der allergische Schnupfen durch den Blütenstaub von Bäumen, Sträuchern, Gräsern, Getreide und Kräutern“, erklärt der DAAB auf seiner Webseite.
„Sobald die Pollen mit den Schleimhäuten in Berührung kommen“, stellen sich bei den Betroffenen die jeweiligen Symptome ein.
Verschiedene Tipps und Hausmittel können helfen, den Beschwerden vorzubeugen oder diese zu lindern.
Pollen am besten meiden
Die sicherste Methode zur Therapie des Heuschnupfens ist das Meiden der Pollen. Mit Hilfe von speziellen Apps und auf Internetseiten kann man nachsehen, wann der Pollenflug am stärksten ist und sich teilweise auch sein individuelles allergisches Risiko „vorhersagen“ lassen.
Zu empfehlen ist zudem, morgens zwischen sechs und acht Uhr zu lüften, dann wenn der Pollenflug am geringsten ist.
Bei starkem Wind sollte auf das Lüften verzichtet werden. Damit man die pollenbehaftete Kleidung nicht mit ins Schlafzimmer bringt, sollte man sie am besten bereits im Bad ausziehen.
Geraten wird auch zu einer Dusche vor dem Schlafengehen; insbesondere die Haare sollten gewaschen werden, da sich dort Pollen abgesetzt haben können.
Nasse, im Zimmer aufgehängte Handtücher können helfen, da an ihnen Pollen haften bleiben. Bei Regen wird Allergikern geraten, diese Zeit für einen Spaziergang zu nutzen.
Behandlung auf unterschiedlichen Ebenen
Vielen hilft eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung), bei der das Immunsystem über einen längeren Zeitraum langsam an den allergieauslösenden Stoff gewöhnt wird, indem er dem Betroffenen in allmählich steigender Dosis regelmäßig verabreicht wird.
Wegen möglicher Nebenwirkungen, die diese Behandlungsmethode mit sich bringen kann, wie etwa allergische Reaktionen oder Kreislauflaufprobleme, setzen manche Allergiker aber lieber auf Naturheilverfahren wie die Eigenbluttherapie, Akupunktur oder Bachblütentherapie.
In Ausnahmefällen wird auch zu einer medikamentösen Behandlung geraten, die zur Linderung und Vermeidung der Heuschnupfen-Symptome und zur Behandlung der entzündlichen Schleimhautschwellungen dient.
Impfung in Aussicht
In Zukunft könnte es womöglich eine Impfung gegen Pollenallergie geben. Denn erst vor kurzem haben Forscher aus Österreich einen Impfstoff gegen Heuschnupfen erfolgreich getestet.
Die Wissenschaftler haben nachgewiesen, „dass der synthetisch hergestellte Impfstoff BM32 mit vier Injektionen im ersten Jahr und einer Auffrischung im zweiten Behandlungsjahr die Symptome der Betroffenen um mindestens 25 Prozent lindert“, heißt es in einer Mitteilung der MedUni Wien.
Dies sei ein wichtiger Schritt in Richtung der Entwicklung einer wirksamen Heuschnupfen-Therapie.
Heuschnupfen frühzeitig behandeln
Gesundheitsexperten zufolge sollte Heuschnupfen grundsätzlich frühzeitig behandelt werden, sonst könnte sich daraus chronisches Asthma entwickeln.
„Asthma als Folge einer unerkannten Allergie ist leider nicht selten: Etwa 40 Prozent der Betroffenen bekommen im Schnitt nach acht Jahren chronisches Asthma bronchiale – wenn die Allergie nicht ärztlich behandelt wird“, erklärte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml in einer Mitteilung.
Es ist daher ratsam, bei Verdacht auf eine Allergie zeitnah mit dem Hausarzt zu sprechen und gegebenenfalls einen Termin beim Allergologen zu machen.
„Zur Erkennung einer Pollenallergie werden Hauttests durchgeführt, bei denen Pollenextrakte auf die Haut aufgebracht bzw. unter die Haut gespritzt werden“, so der DAAB.
„Ergänzend kann eine Blutuntersuchung erfolgen, bei der spezifische IgE-Antikörper gegen die jeweiligen Pollen nachgewiesen werden können.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.