Wasser abkochen als Vorsichtsmaßnahme gegen Keime
In der westfälischen Stadt Herford soll bis Samstag vorsichtshalber das Wasser abgekocht werden. Darauf weist die Stadtwerke Herford in einer aktuellen Pressemitteilung hin. Demnach seien bei routinemäßigen Trinkwasserproben im Stadtgebiet Keime nachgewiesen worden. Nun solle durch weitere Proben geklärt werden, ob sich diese bestätigen oder ob stattdessen Fehler bei der Probeentnahme oder den Untersuchungen gemacht wurden.
Vorherige Proben zeigten kein auffälliges Ergebnis
Aufgrund einer möglichen Keimbelastung wird den Menschen in Herford weiterhin angeraten, ihr Wasser abzukochen. Wie die Stadtwerke Herford berichten, waren am 6. Juli routinemäßig Wasserproben genommen worden, „die dann ein auffälliges Ergebnis am 8. Juli zeigten“. Zuvor entnommene Proben vom 24. Juni und 3. Juli 2015 hätten hingegen keine auffälligen Befunde gezeigt. „Genauere Untersuchungen zur Typisierung dieser Keime laufen derzeit noch”, so die Mitteilung weiter.
Da die Ergebnisse jedoch erst frühstens Samstagabend vorliegen würden, sollten die Herforder bis dahin das Wasser zunächst auf 100 Grad Celsius erhitzen, bevor sie es trinken oder für die Zubereitung von Speisen und Getränken nutzen. „Das Abkochen ist eine reine Vorsichtsmaßnahme“, erklären die Stadtwerke weiter. Denn da die Keime durch die hohen Temperaturen abgetötet werden, könne das Wasser anschließend „unbedenklich benutzt werden“.
Durchfall und Bauchschmerzen durch Keime im Trinkwasser
Die Keimbelastung könne den Angaben nach jedoch auch durch einen Fehler bei der Probeentnahme oder bei den Untersuchungen verursacht worden sein. Insgesamt wurden zur Überprüfung weitere 16 Proben entnommen, die derzeit von einem Labor aus Mülheim an der Ruhr geprüft werden. Sollten sich Keime im Trinkwasser befinden, können diese unterschiedliche Symptome hervorrufen. Meist ist jedoch der Magen- Darm-Trakt betroffen, wodurch es zu Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen kommt. Für Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere, Senioren und immungeschwächte Menschen können Keime ein besonderes Risiko darstellen.
Stadtwerke sehen von prophylaktischer Chlorung vorerst ab
Eine prophylaktische Chlorung werde jedoch laut den Stadtwerken derzeit nicht durchgeführt. Da Chlor mit Bedacht eingesetzt werden müsse, sei es wichtig, zunächst die Untersuchungsergebnisse abzuwarten, um konkrete Informationen über den möglichen Keim zu erhalten. Vermutete werde jedoch, dass es sich um einen so genannten „coliformen“ Keim handele, welcher auch in der normalen Darmflora von Mensch und Tier vorkommt. Weitere Informationen können auf der Internetseite der Stadtwerke abgerufen werden, zudem wurde ein Kundenservice eingerichtet, der unter der Telefonnummer 05221 922-590 rund um die Uhr erreichbar ist. (nr)
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