Hausmittel, Salben und Medikamente: Was bei unangenehmen Fußpilz hilft
Endlich ist das Wetter warm genug, um sich auch mal wieder mit offenen Schuhen oder Sandalen ins Freie wagen zu können. Wer jedoch an Fußpilz leidet, zeigt die unschönen Rötungen, Risse und schuppenartige Veränderungen der betroffenen Hautstellen nicht gerne. Höchste Zeit also, etwas dagegen zu unternehmen.
Über zwei Drittel der Bevölkerung hat schon Fußpilz gehabt
Bei Fußpilz (Tinea pedis) handelt es sich um eine oft vorkommende Infektionserkrankung, die durch Ansteckung mit einem Pilz, meist einem Fadenpilz, entsteht. „Etwa 70 Prozent der Bevölkerung hat diese Erkrankung schon einmal gehabt“, erläuterte Uta Ense vom Vorstand der Apothekerkammer Bremen in einer älteren Mitteilung. Typische Symptome sind Hautrötungen, Schuppenbildung, Nässe, Bläschen, Juckreiz und Brennen. In den meisten Fällen sind die Zehenzwischenräume befallen, doch auch die Fußsohlen oder der Fußrücken können betroffen sein. Experten raten dazu, die Infektion schnell und lange genug zu behandeln.
Infektion kann jeden treffen
Der Pilz kann sich in warm-feuchter Umgebung besonders gut ausbreiten. Vorsicht ist daher vor allem im Schwimmbad, der Sauna und in Gemeinschaftsduschen beim Sport angesagt.
Zu enge beziehungsweise nicht atmungsaktive Schuhe oder Durchblutungsstörungen der Füße können ebenfalls Fußpilz begünstigen.
Zwar sind auch ältere Menschen sowie Personen mit einem geschwächten Immunsystem, Diabetes oder Neurodermitis stärker gefährdet, doch grundsätzlich kann Fußpilz jeden treffen – es gibt aber einige Vorsichtsmaßnahmen.
Am besten nicht barfuß laufen
Um sich vor lästigem Fußpilz zu schützen, sollten am besten einige Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
Die wichtigste Regel heißt hier: „Nicht barfuß laufen!“ So sollten vor allem in Freibädern und anderen öffentlichen Einrichtungen Badelatschen getragen werden.
Denn die Pilze können über Monate hinweg, beispielsweise auf Bodenbelägen, Saunabänken, Badematten oder Liegen überleben.
Zudem ist es wichtig, dass die Füße – vor allem die Zehenzwischenräume – nach dem Schwimmen und Duschen gut abtrocknet beziehungsweise am besten trocken geföhnt werden.
Des Weiteren sollte man sich Handtücher nicht mit anderen teilen und benutzte Handtücher bei mindestens 60 Grad waschen.
Empfehlenswert ist es, gut sitzende, nicht zu enge und wenn möglich luftdurchlässige Schuhe zu tragen und Baumwollsocken zu bevorzugen.
Salben und Medikamente
Trifft es einen aber dennoch, sollte man nicht zu lange mit der Behandlung warten. „Wer meint, der Fußpilz geht einfach von alleine wieder weg, liegt falsch und riskiert einen chronischen Verlauf“, so Ense. Zudem kann sich der Pilz ausbreiten.
Wenn der Fußpilz nicht massiv ausgeprägt ist, genügt es in den meisten Fällen, die betroffenen Hautregionen äußerlich mit einer pilzwirksamen Creme oder Salbe zu behandeln.
Wichtig ist, dass diese – je nach Präparat – auch nach dem Abklingen der Symptome aufgetragen werden müssen.
Bei fortgeschrittenem, großflächigem Befall an Fußsohlen, -ballen und Fersen sind laut Dermatologen verschreibungspflichtige Medikamente nötig, die den Pilz systemisch bekämpfen.
Auch hier ist es wichtig, dass der Betroffene das Medikament konsequent regelmäßig und vor allem lang genug einnimmt. Wenn die Fußnägel betroffen sind, ist eine gesonderte Therapie gegen Nagelpilz erforderlich.
„Im Zweifelsfall sollte der Arzt hinzugezogen werden, damit die Infektion nicht gleich wiederkommt oder andere Menschen angesteckt werden“, so Ense.
Hausmittel ohne Nebenwirkungen
Manche Menschen schwören aber auch auf Hausmittel gegen Fußpilz. Bewährt hat sich hier unter anderem Korianderöl.
Allerdings meinen manche Experten, dass man mit Hausmitteln wie Essig, Teebaumöl oder auch verschiedenen Heilpflanzen Fußpilz nicht in den Griff bekomme.
So wird unter anderem kritisiert, dass beispielsweise Essig die Haut zusätzlich reizen könne und auch Teebaumöl die Pilze nicht abtöte.
Durch Hausmittel seien zwar laut Kritikern nur selten unerwünschte Nebenwirkungen zu befürchten, doch ihr Einsatz verzögere oft den Beginn einer wirksamen Therapie.
Daher liefen Personen, die hartnäckig auf solche Alternativen setzen, Gefahr, die Hauterkrankung zu verschleppen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.