Wie wirken sie Sauna-Sitzungen auf das Risiko für Schlaganfälle aus?
Gerade im voranschreitenden Alter versuchen Menschen sich vor ernsthaften Erkrankungen und Verletzungen zu schützen. Dazu gehört beispielsweise auch, dass versucht wird das Risiko für einen Schlaganfall möglichst gering zu halten. Forscher fanden jetzt heraus, dass häufige Saunabesuche mit einem reduzierten Schlaganfallrisiko verbunden sind.
Die Wissenschaftler der Universitäten von Eastern Finland, Bristol, Leicester, Emory, Cambridge und Innsbruck stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass regelmäßige Saunabesuche effektiv das Risiko für die Entstehung eines Schlaganfalls reduzieren. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Neurology“.
Wie stark reduzierten die Saunabesuche das Risiko?
Wenn Sie das Risiko für einen Schlaganfall verringern wollen, sollten Sie regelmäßig eine Sauna aufsuchen. Bei einer Studie mit einer 15 Jahre langen Follow-up-Periode konnte beobachtet werden, dass Menschen, welche vier bis sieben Mal pro Woche eine Sauna aufsuchten, eine um 61 Prozent reduzierte Wahrscheinlichkeit für die Entstehung eines Schlaganfalls aufwiesen, verglichen mit nur einmal in der Woche eine Sauna nutzende Menschen. Dies war die erste prospektive groß angelegte Studie zu diesem Thema, erklären die Studienautoren.
1.628 Probanden nahmen an der Studie teil
Schlaganfälle sind weltweit eine der Hauptursachen für Behinderungen. Außerdem belasten sie die Gesellschaften in hohem Maße menschlich und wirtschaftlich. Die Ergebnisse der aktuellen Studie basieren auf der populationsbasierten Kuopio Ischaemic Heart Disease Risk Factor (KIHD) Studie, an der insgesamt 1.628 Männer und Frauen im Alter von 53 bis 74 Jahren beteiligt waren. Die Teilnehmer lebten im östlichen Teil von Finnland.
Probanden wurden in drei Gruppen eingeteilt
Basierend auf der Häufigkeit der Nutzung von traditionellen finnischen Saunabädern (relative Luftfeuchtigkeit 10-20 Prozent) wurden die Studienteilnehmer in drei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe suchte einmal in der Woche eine Sauna auf. Die zweite Gruppe ging zwei bis drei Mal pro Woche in die Sauna. Die Teilnehmer der dritten Gruppe führten vier bis sieben mal pro Woche einen Saunabesuch durch, erläutern die Forscher.
Häufigere Sauna-Sitzungen reduzierten das Risiko stärker
Die Mediziner konnten feststellen, dass je häufiger die Probanden eine Sauna aufsuchten, desto geringer war ihr Risiko einen Schlaganfall zu erleiden. Im Vergleich zu Personen, die nur eine Stunde in der Woche eine Sauna besuchten, war das Risiko bei zwei bis drei Sauna-Sitzungen um 14 Prozent reduziert, wenn Menschen vier bis sieben mal in der Woche in die Sauna gingen, sank dadurch das Risiko sogar um 61 Prozent. Die Assoziation bestand auch weiter bei Berücksichtigung der klassischen Schlaganfallrisiko-Faktoren wie Alter, Geschlecht, Diabetes, Body-Mass-Index, Blutfett, Alkoholkonsum, körperliche Aktivität und sozioökonomischer Status. Die Stärke der Assoziation war bei Männern und Frauen ähnlich, sagen die Wissenschaftler.
Ergebnisse sind signifikant
„Die Ergebnisse sind sehr signifikant und unterstreichen die vielfältigen gesundheitlichen Vorteile von häufigen Saunabädern“, erläutert Studienautor Dr. Setor Kunutsor von der University of Bristol in einer Pressemitteilung.
Sauna-Sitzungen reduzieren auch andere gesundheitliche Risiken
Frühere Ergebnisse der KIHD-Studie haben gezeigt, dass häufige Saunabesuche auch das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Gesamtmortalität signifikant reduzieren. Den Forschern zufolge könnten Mechanismen, welche die Assoziation der Saunabesuche mit einem reduzierten Schlaganfall bedingen, eine Senkung des Blutdrucks, eine Stimulierung des Immunsystems, eine positive Wirkung auf das autonome Nervensystem und eine verbesserte Herz-Kreislauf-Funktion umfassen. In einer kürzlich durchgeführten experimentellen Studie zeigte dieselbe Gruppe von Wissenschaftlern, dass Saunabesuche akute Auswirkungen auf die Steifheit der Arterienwand haben. Dies beeinflusst den Blutdruck und die kardialen Funktionsparameter. (as)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.