Deutscher Spargel soll vor Virus gerettet werden
Die meisten Deutschen lieben Spargel. Das Edelgemüse ist nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund. In Untersuchungen hat sich jedoch gezeigt, dass das beliebte Gemüse in allen Anbauregionen in Deutschland mit einem Virus infiziert ist. Forscher wollen Züchtern nun helfen, resistente Spargelsorten zu züchten.
Die meisten Deutschen lieben Spargel
Schon vor Wochen hat die Spargelzeit in Deutschland begonnen. Bei den Bundesbürgern ist das Edelgemüse äußerst beliebt. Es ist nicht nur lecker, sondern auch gesund. Die weißen und grünen Spargelstangen punkten unter anderem mit ihrem hohen Vitamin-C-Anteil. Außerdem sind sie kalorienarm und regen den Stoffwechsel an. Leider ist das hiesige Stangengemüse in Gefahr. Laut Fachleuten ist Spargel in allen deutschen Anbauregionen mit einem Virus infiziert. Forscher wollen das Gemüse nun dagegen resistent machen.
Gut für die Verdauung
Es gibt so einige Gründe, wieso das Supergemüse so gesund ist: Spargel wird unter anderem eine positive Wirkung auf das Nervensystem, das Zellwachstum (Haut, Haare) und die Verdauung zugeschrieben.
Außerdem sind in dem Gemüse eine Vielzahl wertvoller Vitamine (A, C, B1, B2 und E) sowie Mineralstoffe und Spurenelemente (Eisen, Kalzium, Kalium, Kupfer, Magnesium, Phosphor und Zink) enthalten.
Von Gesundheitsexperten wird beispielsweise bei Verstopfung, Gallen- und Leberleiden, Diabetes oder Problemen mit der Blase zu dem köstlichen Gemüse geraten.
Es wäre daher mehr als schade, wenn die leckeren Stangen nicht mehr ausreichend zur Verfügung stehen würden. Doch der heimische Spargel ist bedroht.
Spargelpflanzen resistent gegen Virus machen
Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, wollen Wissenschaftler des Julius Kühn-Instituts (JKI) in Quedlinburg Spargelpflanzen resistent machen gegen ein Virus, das diesen die Kräfte raubt.
Der Züchtungsforscher Thomas Nothnagel erklärte demnach, dass ein flächendeckendes Monitoring in Deutschland gezeigt habe, dass Spargel aus allen Anbauregionen infiziert sei.
Das nicht sichtbare Virus werde durch Blattläuse übertragen, aber auch beim Spargelstechen.
Den Angaben zufolge werde das Wurzelwachstum der Pflanzen reduziert. Zudem verändere sich das Spektrum der Inhaltsstoffe und die Stangen würden dünner.
Laut dem Biologen sänken auch die Erträge.
Bis die Pflanzen hierzulande wachsen werden noch viele Jahre vergehen
Die Forscher wollen nun resistenten Wildspargel aus Südeuropa und Südafrika mit dem Kulturspargel kreuzen, um diesen ebenfalls unempfindlich gegen das Virus zu machen.
„Wir haben die Hoffnung, in diesem Jahr den ersten Prototyp einer virusresistenten Spargelzuchtlinie zu erhalten“, so Nothnagel laut dpa.
Dann wollen die Experten des JKI ihre wissenschaftlichen Ergebnisse an Profi-Züchter weitergeben, die die resistenten Pflanzen als neue Sorten auf den Markt bringen.
Nothnagel zufolge ist zuvor allerdings noch eine Zulassung durch das Bundessortenamt nötig.
Er geht davon aus, dass es noch mindestens sechs bis sieben Jahre dauern könnte, bis die widerstandsfähigen Pflanzen auf den Feldern wachsen.
Resistenzen auf Kulturspargel übertragen
Wie es in der Agenturmeldung heißt, übernimmt das JKI als Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen langwierige und komplizierte Forschung und stellt die Ergebnisse den Praktikern zur Verfügung.
Laut Nothnagel begannen die Forscher mit dem Projekt zum resistenten Spargel bereits vor rund zehn Jahren.
Bei den Vorarbeiten sei es zunächst darum gegangen, Kollektionen von Wildspargel zu sammeln und auf züchterisch interessante Merkmale zu testen. Im Anschluss daran sei nach Möglichkeiten gesucht worden, die Resistenzen auf den Kulturspargel zu übertragen.
Seit rund fünf Jahren sind die Wissenschaftler mit dem Kreuzungsprogramm beschäftigt.
Mit der neuen Spargelzuchtlinie erhofft sich Züchtungsforscher Nothnagel auch weitere Erfolge beispielsweise im Kampf gegen Pilze, die dem Spargel zusetzen und dessen Wurzeln zerstören. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
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