COPD: Zigarettenverzicht minimiert Risiko von lebensbedrohlicher Lungenerkrankung
Die chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD) ist weltweit die Nummer drei unter den Todesursachen. Hierzulande leiden bis zu fünf Millionen Menschen an der unheilbaren Krankheit. Zum Weltnichtrauchertag weisen Gesundheitsexperten darauf hin, dass sich das Risiko für die lebensbedrohliche Lungenerkrankung deutlich reduzieren lässt – durch einen Rauchstopp.
Bis zu fünf Millionen Deutsche leiden an COPD
Nach Angaben der Deutschen Atemwegsliga leiden allein in Deutschland drei bis fünf Millionen Menschen an COPD (chronic obstructive pulmonary disease). Gesundheitsexperten zufolge ist die chronisch-obstruktive Lungenkrankheit, die im Volksmund auch als Raucherhusten oder Raucherlunge bekannt ist, weltweit die dritthäufigste Todesursache. Zwar sind teilweise auch Nichtraucher betroffen, doch bei 90 Prozent aller Fälle hierzulande ist die Hauptursache ziemlich klar bestimmt: das Rauchen. Durch einen Zigarettenverzicht könnte das Erkrankungsrisiko minimiert werden.
Großteil der Patienten waren oder sind Raucher
Laut der Barmer Krankenkasse leidet beinahe jeder zwanzigste Deutsche unter COPD. Die meisten der Patienten waren oder sind Raucher. Die giftigen Dämpfe von Zigaretten und Tabak verstärken die Erkrankung.
Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin der Barmer macht zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai auf die schleichende Gefahr aufmerksam:
„Die Lungenkrankheit COPD ist heimtückisch und im schlimmsten Fall tödlich. Größter Risikofaktor ist das Rauchen. Eine Rauchentwöhnung fällt vielen schwer, ist aber dringend zu empfehlen“, so die Expertin laut einer Mitteilung.
Erkrankung beginnt langsam
Viele Patienten wissen oft lange nichts von ihrer schweren Lungenkrankheit. Sie beginnt langsam.
„Eine chronisch obstruktive Lungenkrankheit beginnt mit einem scheinbar harmlosen Husten, der mit der Zeit chronisch und zunehmend von Auswurf und Atemnot begleitet wird“, erklärt die Medizinerin.
„Das hat Folgen für den ganzen Körper. Die Erkrankung beeinflusst auch den Stoffwechsel, die Muskeln und Knochen sowie das Herz-Kreislauf-System“, so Dr. Marschall.
So klappt es mit dem Rauchstopp
Das Rauchen aufgeben fällt aber leider vielen nicht ganz leicht.
Für den Ausstieg aus der Sucht braucht man auf alle Fälle einen festen Willen.
Fachleute empfehlen, sich zum Aufhören eine stressfreie Zeit zu suchen. Bei Problemen mit dem Partner oder im Job fällt der Verzicht auf Zigaretten schwerer.
Zudem macht es Sinn, Freunde und Verwandte zu informieren und sie gegebenenfalls zu bitten, nicht in ihrer Anwesenheit zu rauchen.
In der Regel wird dazu geraten, komplett aufzuhören, denn jede weitere Zigarette stimuliert das Suchtgedächtnis von Neuem.
Auch wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, das kalter Entzug die beste Methode zum Rauchstopp ist.
Zwar können Nikotinpflaster den Übergang erleichtern, sie sind jedoch keine Dauerlösung, weil sie den Ex-Raucher körperlich abhängig halten.
E-Zigaretten helfen laut Studien Rauchern nicht beim Aufhören.
Nikotinsucht ist schnell überwunden
Die Barmer bietet den besonders gefährdeten Rauchern ein spezielles Onlineprogramm (SQUIN: „Smoke, Quit, Win“) an, das sie in eine Zukunft ohne Zigarette begleiten soll.
Dr. Marschall macht künftigen Nichtrauchern Mut. „Die körperliche Abhängigkeit vom Nikotin ist rasch überwunden. Schon nach ein paar Tagen hat sich der Körper wieder an ein Leben ohne die Droge gewöhnt. Der Rest ist Kopfsache“, so die Medizinerin.
Wer sich dann ein paar potenziell gewonnene Lebensjahre und das viele gesparte Geld vor Augen führe, werde auch künftig heikle Momente der Versuchung überstehen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.