Einrichtung soll eine optimal abgestimmte und sichere Arzneimitteltherapie garantieren
Medikamente sollen helfen, indem sie Krankheiten heilen oder aufhalten können oder Behandlungszeiten verkürzen und damit lebensverlängernd wirken. Auf der anderen Seite können aber auch unerwünschte Nebenwirkungen und gesundheitliche Schäden auftreten, die im Ernstfall lebensbedrohlich werden können. Um ihren Patienten mehr Sicherheit bieten zu können, haben die Universität Leipzig und das Universitätsklinikum Leipzig Anfang der Woche das Zentrum für Arzneimittelsicherheit (ZAMS) gegründet.
Bei Einnahme mehrere Arzneien gleichzeitig drohen gefährliche Wechselwirkungen
Arzneimittel dienen normalerweise der Heilung, Linderung und Vorbeugung von Krankheiten. Neben den positiven Effekten können Medikamente jedoch auch unerwünschte Wirkungen haben und gesundheitliche Schädigungen verursachen. Wer mehrere Medikamente gleichzeitig einnimmt, riskiert zudem sogenannte „Wechselwirkungen“, die dann auftreten, wenn sich die verschiedenen Wirkstoffe nicht vertragen und dadurch z.B. gegenseitig verstärken oder aufheben. Um die Gefahren durch Arzneien zukünftig minimieren zu können, haben die Leipziger Universität und das Universitätsklinikum (UKL) nun das Zentrum für Arzneimittelsicherheit (ZAMS) eröffnet.
Ziel sei es dabei, den Patienten die bestmögliche Sicherheit bei der Einnahme von Medikamenten zu gewährleisten, so die Mitteilung des Universitätsklinikums. Geleitet wird das ZAMS von Dr. Roberto Frontini, Direktor der Krankenhausapotheke am Uniklinikum Leipzig, und Prof. Dr. Thilo Bertsche, Professor für Klinische Pharmazie an der Universität. „Das neu gegründete Zentrum für Arzneimittelsicherheit schafft eine interdisziplinäre Plattform, die für unsere Patienten eine optimal abgestimmte, effektive und sichere Arzneimitteltherapie garantiert“, so der Medizinische Vorstand des UKL, Prof. Dr. Wolfgang E. Fleig.
Bündelung zukunftsweisender Forschungsfragen
Laut Prof. Dr. Thomas Lenk, Prorektor für Entwicklung und Transfer an der Uni Leipzig sei es erfreulich, dass „mit dem ZAMS zukunftsweisende Forschungsfragen in der angewandten Arzneimittelsicherheit gebündelt werden“. Denn dadurch könne eine bestmögliche Sicherheit der Patienten sowohl in Hinblick auf die Rahmenbedingungen im praktischen Alltag als auch auf Basis wissenschaftlicher Forschungsprojekte erreicht werden. „Das neue Zentrum fügt sich zudem hervorragend ein in unser strategisches Forschungsfeld ‘Nachhaltige Grundlagen für Leben und Gesundheit’“, so Dr. Lenk weiter.
Aufgabe sei es laut Prof. Dr. Thilo Bertsche zum einen, die verordnenden Ärzte ebenso wie Apotheker und Pflegekräfte durch wissenschaftlich belegte Präventionsstrategien zu unterstützen. Zugleich ziele die Arbeit des ZAMS auch auf eine verbesserte Gesundheitsbildung der Bevölkerung ab. „Schließlich soll die richtige Einnahme von Medikamenten den Behandlungserfolg sichern. Hier haben wir nicht zuletzt Eltern chronisch kranker Kinder und Menschen im Blick, die ältere Angehörige pflegen.“ (nr)
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