Aus Apfel-Resten können wertvolle Antioxidantien und Aromen gewonnen werden
Gute Nachrichten für Lebensmittelunternehmen und für Konsumenten, denn schon bald können bestimmte synthetische Inhaltsstoffe in Nahrungsmitteln durch günstige natürliche Inhaltsstoffe ersetzt werden. Ermöglicht wird dies mit Hilfe einer neuen Technologie, bei der aus Apfel-Resten, Samen, Schalen und Mark hochwertige antioxidative Verbindungen gewonnen werden, die zur Lebensmittelproduktion verwendet werden können.
Ein Forscherteam unter der Leitung von Professor Scampicchio von der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik der Freien Universität Bozen in Südtirol-Italien stellte kürzlich ein nachhaltiges Konzept für die Lebensmittelproduktion vor, bei dem synthetisch hergestellte antioxidative Verbindungen durch hochwertigere natürliche Verbindungen ersetzt werden. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Journal of Cleaner Production“ publiziert.
Neue Produktionsmethode
Die neue innovative Technologie nutzt sogenanntes überkritisches Kohlendioxid, um aus den Abfällen der Apfelverarbeitung hochwertige Antioxidantien zu gewinnen. Bei überkritischem Kohlendioxid ist das Kohlendioxid in einem flüssigen Zustand, obwohl Temperatur und Druck den kritischen Punkt überschritten haben und es so gewöhnlich gasförmig wäre. Die Forscher haben das Potenzial der überkritischen Kohlendioxid-Extraktion genutzt, um phenolische (Aromen) und antioxidative Verbindungen aus Abfällen der Apfelverarbeitung zu extrahieren.
Neue natürliche Stoffe zur Nahrungsproduktion
Das Ergebnis der Forschungsarbeit bietet der Lebensmittelindustrie neue natürliche Stoffe als Alternative zu synthetischen. Zudem sollen diese sogar günstiger in den Produktionskosten sein und sie verwerten Lebensmittel weiter, die bisher im Müll gelandet sind und mit Kostenaufwand entsorgt werden mussten. Gerade in Südtirol sollte dieses neue Verfahren Aufmerksamkeit erregen, da dort ein Großteil der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft von der Apfel-Produktion abhängt.
Farblos, geruchlos, ungiftig, nicht brennbar und sicher
Die Forscher wiesen nach, dass die so gewonnenen Verbindungen eine höhere antioxidative Wirkung haben als jene, die aus traditionellen Technologien wie der Aufweichung oder der Lösungsmittelextraktion gewonnen werden. Professor Scampicchio betont die Vorteile des Verfahrens in einer Pressemitteilung: „Es ist farblos, geruchlos, ungiftig, nicht brennbar und sicher.” (vb)
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