Erfolgsgeschichten ehemaliger Übergewichtiger – Die Macht des Willen
Zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen in Deutschland sind übergewichtig, schreibt das Robert Koch-Institut. Ein Viertel aller Erwachsenen gelten sogar als adipös. Als Mitursache vieler Beschwerden und zahlreicher chronischer Krankheiten rückt Übergewicht immer mehr in den Fokus der öffentlichen Gesundheit. Es existieren zahlreiche Diäten und Abnehmtipps sowie viele Mythen und Fakten. Schaut man auf die Erfolgsgeschichten ehemaliger adipöser Personen, so zeigt sich, dass insbesondere ein starker Wille bei vielen den erwünschten Erfolg bringt.
Der Brite George Sinclair wog mit 25 Jahren fast 140 Kilogramm. Das Treppensteigen war eine tägliche Last für ihn. Oft saß er einsam zu Hause und nicht einmal kratzen konnte er sich, wo er wollte, da ihm sein Bauch im Weg war. Im Januar 2017 fasste der Mann mit Adipositas den Entschluss abzunehmen. Anstatt in ein Fitnessstudio zu laufen, setze er auf einen schonenden Lebenswandel. Stück für Stück änderte er langsam die Gewohnheiten, die ihn dick machten. Ein Erfolgskonzept mit dem er in 10 Monaten 55 Kilo verlor.
Mit diesen Maßnahmen besiegte er seine Adipositas
Der junge Mann aus London konnte aufgrund seines starken Übergewichts anfangs keinen Sport treiben. Deshalb begann er, sich mehr im Alltag zu bewegen. Er ging zu Fuß zur Arbeit und zum Einkaufen. Fettige und gezuckerte Lebensmittel strich er von seiner Einkaufsliste. Stattdessen setzte er auf mageres Eiweiß wie von weißem Hühnerfleisch. Nach den ersten Erfolgen beim Abnehmen begann er zu joggen und ging öfter in den Park oder fuhr raus in die Natur zum Spazieren gehen.
Sündigen in Maßen ist erlaubt
„Ich kenne viele Leute, die versuchen, mit einer Crash-Diät abzunehmen, indem sie nur eine Möhre am Abend essen”, sagt der 25-Jährige gegenüber der Zeitschrift „Men’s Health“. Für ihn sei das nichts. Sein Erfolgskonzept lautet Maß halten. Aber auch sündigen ist erlaubt, in Maßen eben. Sinclair liebt zum Beispiel Pizza essen. „Zwar esse ich sie nicht mehr so oft, aber wenn ich es tue, schmeckt es jetzt sogar viel besser“, berichtet der Brite.
Lebenswandel statt Diät
Sein langfristiges Konzept führte Sinclair zum Ziel. Er nahm 55 Kilo in zehn Monaten ab. Im Nachhinein denkt er über die Wichtigkeit der ersten Schritte nach. Früher las er oft Erfolgsgeschichten über andere Menschen, die es schafften, und dachte, dass dies nur anderen Leuten passiert. „Aber Abnehmen passiert nicht einfach so: Du musst es tun und du musst dich ändern“, resümiert Sinclair.
Ich esse mich zu Tode
Lobke Meulemeester lebt ebenfalls in England und hat sich nach dem Tod ihrer Mutter gehen lassen. Über einen längeren Zeitraum ernährte sie sich mit ungesunden Lebensmitteln wie Buttertoast, Keksen, Chips, Pizza und Käsestangen. „Ich war außer Kontrolle geraten“, erklärte die Britin gegenüber der Zeitschrift „Women`s Health“. Im Januar 2015 hatte sie ihr bisheriges Spitzengewicht von 105 Kilogramm erreicht, so schwer wie nie zuvor. Sie litt unter Kurzatmigkeit und Rückenschmerzen. „Ich bin 33 und ich esse mich buchstäblich zu Tode“, dachte sie damals, als sie den Entschluss fasste, abzunehmen.
Ein Schrittzähler brachte die anfängliche Motivation
Auch sie war nicht bereit, ins Fitnessstudio zu gehen. Sie kaufte sich stattdessen einen Schrittzähler. Am ersten Tag erreichte sie nach eigenen Angaben lediglich 8.000 der empfohlenen 10.000 Schritte. Erst da wurde ihr bewusst, wie untätig sie ihr Schreibtischjob machte. Sie begann in ihrer Mittagspause spazieren zu gehen und erreichte so 15.000 Schritte am Tag. Nach den ersten Erfolgen belegte sie einige Monate später einen Zumba-Kurs und änderte auch ihr Ernährungsverhalten. Fettige Speisen und stark gezuckerte Nahrung ersetzte sie durch viel Eiweiß, Obst und Gemüse. Auch sie gab hin und wieder nach und aß Leckereien wie Schokolade oder Kekse, aber nur in kleinen Mengen.
Ich respektiere mich wieder
Nach einigen Monaten hatte die Frau mit Adipositas mit dieser Methode 30 Kilogramm abgespeckt und ein Gewicht von 74 Kilo erreicht. „Dies ist eine Veränderung des Lebensstils, kein Rennen“, so Meulemeester. Jetzt könne sie sich wieder respektieren. Und ihre Gesundheit habe sich auch drastisch verbessert. (vb)
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