Forscher entdecken gefährliches Virus in Hunden
Ein von Hunden übertragbares Grippevirus hat das Potenzial, Millionen Menschen auf der Welt tödlich zu infizieren. Das Virus kann scheinbar von Hunden aller Art in sich getragen werden. Also seien Sie lieber vorsichtig, wenn Ihr Hund das nächste mal niest.
Die Wissenschaftler der Icahn School of Medicine in New York konnten bei ihrer aktuellen Untersuchung ein Virus identifizieren, welches scheinbar von Hunden auf Menschen übertragen werden kann. Dieses Virus könnte eine große Grippepandemie auslösen und Millionen Menschenleben fordern. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „mBio“.
Beispiele für tödliche Pandemien
Eine Grippe kann wahrlich bedrohliche Formen annehmen, wie beispielsweise im Jahr 1918 die sogenannte Spanische Grippe. Diese Erkrankung tötete damals zwischen 50 und 100 Millionen Menschen weltweit, sagen die Experten. Der Ursprung dieser Grippe soll bei Gänsen gelegen haben. Im Jahre 2009 gab es die Schweinegrippe-Pandemie, welche aber zum Glück um einiges milder ausfiel. Diese Erkrankung wurde über Schweine auf den Menschen übertragen. Die Schweinegrippe führte zum Tod von schätzungsweise 245.000 Menschen weltweit.
Ist der beste Freund des Menschen jetzt eine Bedrohung?
Die Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass normale Haushunde Grippeviren in sich tragen, welche das Potenzial haben, sich auf den Menschen zu übertragen. Durch dieses Virus wird der beste Freund des Menschen in Zukunft möglicherweise zu einer ernsthaften Bedrohung. Für ihre Untersuchung sequenzierten die Forscher der Icahn School of Medicine in New York die Genome von insgesamt 16 Influenzaviren, die von Haushunden in Südchina stammten. Diese enthielten Segmente, welche dem für den Ausbruch der Schweinegrippe 2009 verantwortlichen H1N1-Stamm ähnelten, erklären die Autoren der Studie.
Grippeviren in Hunden verändern sich
Grippeviren wurden schon früher bei Hunden beobachtet, aber jetzt verändern sich die Viren und beginnen miteinander zu interagieren, was die Möglichkeit schafft, dass sie weiter mutieren und an Menschen weitergegeben werden, sagen die Mediziner. Dies erinnert sehr an die H1N1-Pandemie bei Schweinen vor zehn Jahren, fügt Studienautor Adolfo Garcia-Sastre von der Icahn School of Medicine hinzu. Im Jahr 2009 konzentrierten sich Experten auf die Suche nach Viren in Vögeln, es gab allerdings keine Überwachung bei Schweinen. Dann erkrankten Menschen an der Viren Schweinen, erläutert der Experte weiter.
Haushunde mögliche Überträger der Grippe?
Frühere Untersuchungen haben nur Grippeviren vom Pandemie-Typ bei Hunden gefunden, die unter beengten Bedingungen gehalten werden, wie in Zwingern und Hundefarmen in China, wo Rassen wie Golden Retriever wegen ihres Fleisches gezüchtet werden. Die erkrankten Hunde, welche die neuen Viren in sich trugen, wurden wegen Atemwegsproblemen zu Tierärzten in China gebracht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Haushunde als möglicher Nährboden für eine Grippe angesehen werden sollten, sagt Dr. Garcia-Sastre.
Sind Menschen immun gegen Hunde H1N1?
Die Art der Mutationen von Viren, die bei den Hunden entstehen können, führen zu dem potentiellen Risiko, dass ein Virus von einem Hund auf einen Menschen übertragen wird. Jetzt muss untersucht werden, ob Menschen Immunität gegen Hunde H1N1 aufweisen, fügt der Mediziner hinzu. Wenn es eine große Immunität gegen diese Viren gibt, stellen sie nur ein geringeres Risiko dar. Aber Hunde sind ein weiterer Wirt, bei dem das Influenzavirus verschiedene genotypische und phänotypische Eigenschaften aufweist, und der gleichzeitig in sehr engem Kontakt zu Menschen steht, erläutern die Wissenschaftler. Die Tötung von zehntausenden Hühnern ist beispielsweise der Schlüssel, um einen Ausbruch der Vogelgrippe zu stoppen und stellen Sie sich jetzt so eine drastische Maßnahme bei Hunden vor.
Hundebesitzer sollten nicht in Panik verfallen
Wir sollten über bessere Möglichkeiten nachdenken, um die Grippe-Belastung bei Hunden zu reduzieren, erklärt Dr. Garcia-Sastre. Eine Impfung wäre machbar, sie würde die Übertragung unter überfüllten Bedingungen verhindern, so der Experte weiter. Hundehalter sollten jetzt aber nicht gleich in Panik verfallen, raten die Wissenschaftler. Sie sollten Ihren Hund allerdings zu einem Tierarzt bringen, wenn das Tier unter irgendwelchen Atemproblemen leidet. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.