Wie schütze ich mich effektiv vor Demenz und Alzheimer?
Leider erkranken heutzutage immer mehr Menschen an Alzheimer. Forscher haben jetzt herausgefunden, dass eine Kombination aus Schlaf, Bewegung und einer geringen Menge Alkohol gefährliche Ansammlungen von klebrigen Plaques verhindern kann, welche die Entwicklung von Demenz vorantreiben.
Die Wissenschaftler des University College London (UCL) haben bei ihrer Untersuchung herausgefunden, dass Schlaf, Bewegung und der Konsum von kleinen Mengen Alkohol vor der Entstehung von Demenz schützen können.
Wie kann die Ansammlung von Plaques verhindert werden?
Das Gehirn hat eine Art internen Abfluss, welcher freigehalten werden muss, um die Entstehung von neurodegenerative Krankheiten wie Alzheimer zu verhindern, erklären die Experten. Eine Kombination aus Schlaf, Bewegung und einer kleinen Menge Alkohol stimuliere diesen Abfluss, wodurch die gefährliche Ansammlung von klebrigen Plaques verhindert werde.
Schlaf ist entscheidend für das glymphatische System
Regelmäßiges Training und eine gute Nachtruhe tragen dazu bei, dass der geistige Verfall verlangsamt oder sogar verhindert wird. Dies war Wissenschaftlern schon länger bekannt, allerdings war nicht klar, warum dieser Effekt eintritt. Bei Tierstudien konnte festgestellt werden, dass Bewegung und ausreichende Nachtruhe das selbstreinigende glymphatische System des Gehirns verstärken. Dieses System entfernt das sogenannte Amyloidprotein, welches sich ansammeln kann und dann die Gehirnzellen davon abhält miteinander zu kommunizieren. Das System ist nachts um 60 Prozent aktiver, was zeigt, dass Schlaf für dessen korrekte Funktion entscheidend ist, erklären die Autoren der Studie. Dies ist ein guter Beweis dafür, dass das glymphatische System während des Schlafes aktiv ist.
Schlaf und Bewegung schützen vor Demenz
Die Feststellung macht durchaus Sinn. Wenn tagsüber das Gehirn aktiv ist, werden sogenannte Abfallprodukte produziert, also ist es eigentlich nur nachts möglich diese abzubauen, wenn dass Gehirn nicht aktiv ist. Das glymphatische System wird dann aktiviert und alle Abfallprodukte werden entsorgt, erklären die Mediziner. Studien an Mäusen haben ähnliche Ergebnisse bei Sport gezeigt. Wenn die Tiere freiwilligen Zugang zu Bewegung hatten, gab es einen massiven Anstieg der Lymphfunktion, werden die Wissenschaftler von der englischsprachigen Zeitschrift The Telegraph zitiert.
Geringe Mengen von Alkohol reinigen das Gehirn
Die Mäuse wurden zudem 30 Tage lang mit niedrigen, mittleren und hohen Dosen von Alkohol behandelt. Dabei wurde der Einfluss auf das glymphatische System untersucht. Durch die Einnahme von niedrigen Dosen Alkohol gab es eine Steigerung der Selbstreinigung des Gehirns um 30 Prozent bis 40 Prozent, erläutern die Forscher. Es konnte allerdings eine Reduktion des schützenden Effekts festgestellt werden, wenn mittlere oder große Mengen Alkohol aufgenommen wurden. Mit anderen Worten: Der tägliche Konsum von 25 Milliliter Wein kann das glymphatische System unterstützen. Aber bereits der Verzehr einer leicht höheren Menge Wein führt zu einer Verschlechterung des glymphatischen Systems. Menschen sollten also generell mehr auf ihren Schlaf achten und mehr Sport treiben. Sie können sogar Alkohol trinken, allerdings nur eine geringe Menge, raten die Mediziner. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.