Wie wirkt sich der Konsum von Meeresfrüchten auf Schwangerschaften aus?
Unsere Ernährung hat einen großen Einfluss auf den menschlichen Körper, somit ist es nicht wirklich verwunderlich, dass auch unsere Libido und die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft beeinflusst werden. Forscher fanden jetzt heraus, dass der Verzehr von Meeresfrüchten mit höherer sexueller Aktivität und erhöhten Chancen auf eine Schwangerschaft in Verbindung steht.
Die Wissenschaftler der international anerkannten Harvard TH Chan School of Public Health stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass der Konsum von Meeresfrüchten sich positiv auf unser Sexualleben und die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Befruchtung auswirkt. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism“.
Daten von 501 Paaren wurden untersucht
Bei der Untersuchung wurden insgesamt die Informationen von 501 Paaren ausgewertet, bei denen die Frau versuchte, schwanger zu werden. Die Teilnehmenden wurden über einen Zeitraum von einem Jahr hinweg medizinisch überwacht. Besonders wurden der tägliche Konsum von Meeresfrüchten und die sexuelle Aktivität beobachtet.
Meeresfrüchte steigern die sexuelle Aktivität
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass durch den Verzehr von Meeresfrüchten die sexuelle Aktivität gesteigert und die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft verbessert werden kann. Wenn Paare regelmäßig Meeresfrüchte verzehrten, führte dies dazu, dass es zu einer gesteigerten Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs von 22 Prozent kam. An Tagen, an denen beide Partner Meeresfrüchte zu sich genommen hatten, war die Wahrscheinlichkeit für sexuelle Aktivität um 39 Prozent erhöht, sagen die Studienautoren.
Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft wurde erhöht
Am Ende des Jahres der Untersuchung hatten 92 Prozent der an der Studie teilnehmenden Paare, welche mehr als zweimal pro Woche Meeresfrüchte verzehrten, erfolgreich eine Schwangerschaft eingeleitet, verglichen mit 79 Prozent der Paare, welche nicht eine solche Ernährung zu sich nahmen.
Was bewirkt den Anstieg der sexuellen Aktivität?
Obwohl ein Anstieg der sexuellen Aktivität ein Verhaltensmechanismus sein könnte, der die Aufnahme von Meeresfrüchten mit höherer Fruchtbarkeit verbindet, ist dies nicht der einzige Mechanismus, sagt Studienautorin Audrey Gaskins, Ernährungswissenschaftlerin von der Harvard TH Chan School of Public Health. Die Wissenschaftler erklären, dass der beobachtete Zusammenhang zwischen Meeresfrüchten und der Fruchtbarkeit unabhängig von sexueller Aktivität durch Verbesserung der Samenqualität, der Menstruationszyklusfunktion (beispielsweise Erhöhung der Ovulation und des Progesteronspiegels) und der Embryonenqualität vorangetrieben werden kann, wenn die Menschen viele Meeresfrüchte und (Omega-3) Fettsäuren zu sich nehmen.
Wie viel Fisch sollten Erwachsene zu sich nehmen?
Ärzte raten Erwachsenen im Allgemeinen, mindestens zwei Portionen fetten Fisch wie Lachs, Makrele, Hering und Thunfisch pro Woche zu essen. Diese Nahrungsmittel sind besonders reich an Omega-3-Fettsäuren, welche mit einem geringeren Risiko für Herzkrankheiten und einen Schlaganfall in Verbindung gebracht werden.
Wie viel Fisch sollten schwangere Frauen essen?
Frauen, die schwanger sind oder schwanger werden möchten, werden derzeit in den Ernährungsrichtlinien angewiesen, nicht mehr als drei Portionen Fisch pro Woche zu sich zu nehmen, um eine Exposition gegenüber Quecksilber zu vermeiden. Eine Kontamination durch Quecksilber könne Geburtsfehler verursachen und Quecksilber komme in hohem Maße in Hai, Schwertfisch sowie Makrele und Thunfisch vor, sagen die Experten.
Welche Unterschiede gab es zwischen Männern und Frauen?
Zu Beginn der aktuellen Studie fragten Forscher die Paare, wie oft sie in den letzten zwölf Monaten Thunfisch, Krabben, Fische und Schalentiere gegessen hatten, die in lokalen Gewässern oder an unbekannten Orten gefangen wurden. „Männer, welche im Jahr vor der Studie mehr Meeresfrüchte aßen, neigten häufiger zu Sex als Männer, die weniger Meeresfrüchte zu sich nahmen, aber es gab keinen signifikanten Unterschied bei Frauen“, sagen die Mediziner. Die Wahrscheinlichkeiten für die Empfängnis scheine nicht davon beeinflusst worden zu sein, wie viele Meeresfrüchte im Jahr vor der Studie gegessen wurden, berichten die Forscher weiter.
Die Wissenschaftler berichten, dass der Meeresfrüchte-Konsum der Probanden scheinbar nicht von Faktoren wie Einkommen, Bildung, Bewegung oder Körpergewicht beeinflusst wurde. Es sei jedoch leider nicht klar gewesen, welche Fischarten die Menschen genau zu sich nahmen, was ihr Risiko einer Exposition durch Quecksilber beeinflussen könnte, erläutern die Autoren weiter. (as)
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