Die Panama-Krankheit könnte das Ende der Banane bedeuten
Auch wenn es die Banane derzeit noch in jedem Supermarkt zu kaufen gibt, ist ihre Existenz stark bedroht. Die sogenannte Panama-Krankheit, eine Art von Pilzinfektion, hat sich in Afrika und Asien stark ausgebreitet. Bislang gibt es kein Gegenmittel. Die meisten kommerziellen Anbauflächen für Bananen befinden sich in Südamerika. Experten befürchten das Ende der Banane, wenn die Pilzkrankheit Südamerika erreichen sollte.
Eine mögliche Rettung sehen Wissenschaftler in der madagassischen Banane, einer ursprünglichen, nicht domestizierten Form. Diese Bananenart mit ungenießbaren Früchten scheint immun gegen die tödliche Pflanzenkrankheit zu sein. Aber auch diese Art steht kurz vor der Ausrottung. In Madagaskar sind nur noch fünf früchtetragende Bäume bekannt. Die Art wurde kürzlich auf die rote Liste der vom Aussterben bedrohten Arten gesetzt.
Bananen könnten in 5 Jahren ausgestorben sein
Die Wissenschaftler des „Kew Royal Botanic Gardens“ in Großbritannien sehen in den Genen der madagassischen Banane eine mögliche Lösung gegen die Panama-Krankheit. Doch zunächst muss diese Form auch vor dem Aussterben bewahrt werden. „Wir können die Forschung erst betreiben, wenn sie gerettet ist”, berichtet Richard Allen, der die Konservierung bei den Kew Royal Botanic Gardens leitet, gegenüber dem Sender BBC. Wenn keine Lösung für dieses Problem gefunden werde, könnte die exotische Beere mit den vielen gesunden Eigenschaften schon in fünf Jahren ausgestorben sein.
Was ist die Panama-Krankheit?
Die Panama-Krankheit ist eine Pilzkrankheit, die die Wurzeln einer Bananenpflanze befällt. Sie wurde erstmals in den 1950er Jahren in Panama dokumentiert und verbreitete sich von dort in den benachbarten zentralamerikanischen Staaten Costa Rica, Nicaragua, Honduras und Guatemala. Die Krankheit wird durch den Pilz Fusarium oxysporum f.sp. cubense ausgelöst. Dieser löschte bereits die Bananenart Gros Michel aus, die aus Mittelamerika in die Vereinigten Staaten exportiert wurde. Nun gilt die weltweit am häufigsten kultivierte Cavendish-Banane als bedroht. Es sind bislang keine chemischen Möglichkeiten bekannt, wie diese Pilzkrankheit kontrolliert werden kann.
Sind wilde Verwandte die Lösung?
In den „Kew Royal Botanic Gardens“ werden wilde Verwandte von Nutzpflanzen konserviert und untersucht. Laut den dort arbeitenden Experten enthalten diese ursprünglichen Arten eine unglaubliche Menge an genetischer Vielfalt, die eine unschätzbare Ressource für die Verbesserung der Kulturpflanzen darstellt. Viele ihrer Merkmale haben das Potenzial, Nutzpflanzen widerstandsfähiger zu machen, so dass sie sich an die neuen klimatischen Bedingungen anpassen können, berichten dei Forscher.
Zwölf Prozent der wildwachsenden Pflanzen vom Aussterben bedroht
Laut Angaben der Wissenschaftler sind derzeit zwölf Prozent aller wildwachsenden Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Rodung, Ausbreitung von Städten, Klimawandel und Konflikte in Krisengebieten seien die häufigsten Gründe für das Massensterben. (vb)
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