Ein Ganglion am Handgelenk kann massive Schmerzen bei Belastung bedingen
Gutartige Geschwulstbildungen an der Hand in Form eines sogenannten „Überbein“ sind laut Angaben der Klinik für Handchirurgie an der Herz- und Gefäß-Klinik in Bad Neustadt relativ weit verbreitet. Der medizinische Fachbegriff für die Geschwulste lautet „Ganglion“. Sie sind oftmals im Bereich des Handgelenks beziehungsweise des Handrückens festzustellen, können jedoch auch an anderen Stellen wie beispielsweise den Füßen auftreten. Erkennbar werden sie meist als prall-elastische Geschwulste, „von unterschiedlicher Größe mit einer klaren, gallertartigen, hoch viskösen Flüssigkeit gefüllt“, so die Mitteilung des Klinikums.
Den Angaben der Klinik für Handchirurgie zufolge finden sich die meisten Ganglien auf der Streckseite des Handgelenks, aber auch auf der Beugeseite des Handgelenks in Verlängerung des Daumens oder auf der Beugeseite der Fingergrundglieder seien sie vermehrt festzustellen. Grundsätzlich könnten die Ganglien über jedem Gelenk, jeder Sehnenscheide oder jedem Ringband auftreten. Die entstehenden Geschwulste sind häufig zunächst nur ein ästhetisches Problem, können jedoch auch zu Schmerzen führen, die unter Belastung zunehmen. Diese Schmerzen entstehen laut Angaben der Klinik für Handchirurgie „durch Irritation eines benachbarten Nervens.“ So seien zum Beispiel bei Ganglien über der Streckseite des Handgelenks vor allem unter maximaler Streckung des Handgelenks, also beim Aufstützen, Schmerzen festzustellen.
Ursachen des Überbeins bis heute unklar
Den Angaben der Fachklinikums zufolge bilden Ganglien mit einem Anteil von 50 bis 70 Prozent die häufigsten gutartigen Geschwulstbildungen an der Hand. Bei Frauen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren seien die Ganglione dreimal häufiger als bei Männern festzustellen. Nicht nur Erwachsene seien betroffenen, sondern auch bei Kindern könnten die Geschwulste auftreten. Die Ursachen der Geschwulstbildung bleiben dabei laut Angaben des Klinikums bis heute nicht hinreichend geklärt. Vermutet werden Veränderungen von Kapselgewebe durch kontinuierliche Belastungen, welche die Ausbildung eines Ein-Wege-Ventils zur Folge haben. Durch dieses gelange Gelenkflüssigkeit in das Ganglion und ein Rückfluss werde verhindert. Die Größe der Ganglien könne variieren, wobei einige so klein seien („okkulte“ oder intrakapsuläre Ganglien), dass sie von außen nicht sichtbar werden. Andere werden hingegen bis zu acht Zentimeter im Durchmesser groß. Auch die nicht sichtbaren Ganglien können allerdings zu Beschwerden führen. Die Beseitigung erfolgt im Ernstfall mit Hilfe eines relativ kleinen chirurgischen Eingriffs, der meist ambulant durchgeführt werden kann. (fp)
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