Kohlenhydrate und Protein scheinen keinen Einfluss auf das Gewicht zu haben
Laut einer neuen Studie ist der Fettkonsum die einzige Ursache für eine Gewichtszunahme. Forscher behaupten, dass die Kohlenhydrat- und Proteinzufuhr keine Auswirkungen auf das Körpergewicht hat.
Die Wissenschaftler der University of Aberdeen und der Chinese Academy of Sciences stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass der Konsum von Fett scheinbar die einzige Ursache für eine mögliche Gewichtszunahme ist. Die Mediziner publizierten die Ergebnisse ihrer Studie in dem englischsprachigen Fachblatt „Cell Metabolism“.
Die Studie wurde an Mäusen durchgeführt
Für ihre Studie untersuchten die Experten eine Reihe von verschiedenen Arten der Ernährung bei Mäusen, welche eine ähnliche Physiologie und einen ähnlichen Stoffwechsel wie der Mensch haben. Die Studie umfasste insgesamt 30 Arten der Ernährung, deren Fett-, Kohlenhydrat- und Proteingehalt variierte. Jede der Testmäuse wurde für einen Zeitraum von drei Monaten mit der zugeteilten Nahrung gefüttert, was bei Menschen einem Äquivalent von neun Jahren entspricht. Insgesamt wurden während der Untersuchung mehr als 100.000 Messungen von Körpergewichtsveränderungen durchgeführt und das Körperfett der Tiere wurde unter der Verwendung eines sogenannten Mikro-MRI-Geräts gemessen.
Kombination von Zucker und Fett hatte keinen größeren Einfluss als Fett allein
Das Ergebnis dieser umfangreichen Studie war eindeutig. Wenn die Mäuse mehr Fett in ihrer Ernährung konsumierten, nahmen die Mäuse zu und entwickelten Übergewicht oder Fettleibigkeit, erläutert der Studienautor Professor John Speakman von der University of Aberdeen. Aufgenommene Kohlenhydrate, die bis zu 30 Prozent der Kalorien enthalten, hatten keine Auswirkung auf das Körpergewicht. Die Kombination von Zucker und Fett hatte keinen größeren Einfluss als Fett allein, fügt der Experte hinzu.
Fett stimuliert das Gehirn zu einer höheren Aufnahme
Es gab außerdem keinen Hinweis darauf, dass ein niedriger Proteingehalt (bis zu 5 Prozent) eine höhere Aufnahme von Protein stimulierte. Fett in der Nahrung stimulierte dagegen das sogenannte Belohnungszentrum im Gehirn zu einer größeren Aufnahme. Es ist problematisch ähnliche Studien an Menschen durchzuführen, weil es schwer ist, lange genug genau zu kontrollieren, was die Teilnehmenden zu sich nehmen, sagt Professor Speakman.
Studie liefert Hinweise auf die Auswirkungen der Ernährung
Eine klare Begrenzung dieser Studie ist, dass sie auf Mäusen statt auf Menschen basiert, sagt der Experte. Mäuse haben jedoch viele Ähnlichkeiten mit Menschen in ihrer Physiologie und ihrem Stoffwechsel. Es werden wohl nie Studien durchgeführt, bei denen die Ernährung von Menschen auf die gleiche Weise für so lange Zeit kontrolliert wird, mutmaßen die Wissenschaftler. Die Beweise, welche die aktuelle Studie liefert, sind aber ein guter Hinweis darauf, welche Auswirkungen die verschiedenen Arten der Ernährung auf den Menschen haben, fügen die Forscher hinzu. (as)
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