So Haarausfall wirksam und dauerhaft behandeln
Haarausfall macht vor allem vielen Männern zu schaffen. Zwar werden alle möglichen Shampoos und Nahrungsergänzungsmittel angeboten, um Haarausfall zu stoppen, doch längst nicht alle zeigen die erwünschte Wirkung. Eine Expertin erklärt, wie Betroffenen, deren Haarverlust schon weit fortgeschritten ist, geholfen werden kann.
Männer sind öfter betroffen als Frauen
Experten zufolge verliert der Mensch jeden Tag durchschnittlich 100 Haare. Wachsen diese nicht wieder nach, spricht man von permanentem Haarausfall. Zu den häufigsten Formen zählt dabei kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata). Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Für Betroffene ist es meist schwierig oder unmöglich, den Haarausfall zu stoppen. Wissenschaftler sind daher ständig auf der Suche nach neuen Therapien, die bei Haarausfall helfen sollen. Doch häufig lässt sich der Haarverlust auch mit den neuesten Mitteln nicht aufhalten. Dann kann mitunter eine Haartransplantation langfristig Besserung verschaffen. Auch immer mehr Prominente setzen darauf.
Viele Mittel zeigen keine Wirkung
Vor kurzem berichteten Forscher aus Japan, dass ein bestimmter Inhaltsstoff von McDonald´s-Pommes gegen Haarausfall helfen soll.
Und laut Wissenschaftlern aus den USA hat sich ein neues Mittel beim Nachwachsen von Kopfhaaren als sehr erfolgreich herausgestellt.
Andere Medikamente sind schon länger in Apotheken erhältlich. Diese haben jedoch oft enorme Nebenwirkungen und können teilweise sogar jahrelange Impotenz verursachen.
Zudem zeigen die verschiedenen Mitteln bei manchen Betroffenen keine Wirkung. Dann kann eine Haartransplantation die Lösung sein.
Prominente Männer stehen zu ihrer Haartransplantation
Prominente Männer wie Jürgen Klopp, Christian Lindner oder Elton John stehen öffentlich zu ihrer Haartransplantation.
Doch gerade auch für Frauen kann Haarausfall psychisch enorm belastend sein. Wie das Universitätsklinikum Freiburg in einer aktuellen Mitteilung schreibt, kann jedoch eine Haartransplantation helfen, wenn die Haare erst einmal ausgefallen sind.
Dr. Danuta Sobczak von der Erich-Lexer-Klinik, einer 100-prozentigen Tochter des Universitätsklinikums Freiburg, hat viele Jahre Erfahrung bei diesem Eingriff.
Auslöser ist meist ein männliches Sexualhormon – auch bei Frauen
Wie es in der Mitteilung heißt, steckt in rund 95 Prozent der Fälle hinter Haarausfall eine veranlagungsbedingt erhöhte Empfindlichkeit der Haarwurzeln gegen das männliche Sexualhormon Testosteron.
Den Angaben zufolge beginnt diese sogenannte androgenetische Alopezie in der Regel zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr.
Bereits mit 30 Jahren leiden etwa zwölf Prozent der Frauen unter Haarausfall, mit 70 Jahren sind es rund 30 bis 40 Prozent.
Haarausfall rechtzeitig stoppen
Wenn der Haarausfall noch nicht weit fortgeschritten ist, lässt sich bei Frauen das Haarwachstum häufig mit der Einnahme der Antibabypille oder einer Haarlösung anregen.
Männer können außerdem mit einem Wirkstoff in Tablettenform entgegenwirken. Abgestorbene Haarwurzeln lassen sich jedoch nicht reaktivieren.
Dann hilft laut der Expertin nur eine Haartransplantation, etwa vom Hinterkopf zum Stirnbereich.
„Das transplantierte Haar verhält sich wie normales Haar: Es ist strapazierfähig, hat die gleiche Wachstumrichtung wie die vorhandenen Haaren und ergraut mit dem Alter ganz natürlich. Auch Färben und Dauerwelle sind möglich“, so Dr. Sobczak.
„Entscheidend ist die persönliche und Individuelle Voruntersuchung und Beratung der Patienten durch den behandelnden Haarchirurgen. Nur so können die Voraussetzungen für eine Haartransplantation geprüft sowie die Möglichkeiten realistisch eingeschätzt werden“, erklärt die Dermatologin.
Haare mikrochirurgisch verpflanzen
„Die Haarchirurgie ist als wirksame Behandlung des Haarausfalls bei Männern und Frauen anerkannt und in den Behandlungsleitlinien empfohlen“, erläutert Dr. Sobczak.
Wie es in der Mitteilung heißt, werden an der Erich-Lexer-Klinik Haarverpflanzungen mikrochirurgisch durchgeführt.
Unter lokaler Betäubung werden am Hinterkopf kleine Gruppen oder Streifen an Haarwurzel entnommen, unter Vergrößerung vereinzelt und in kleinste passgerechte Kanäle transplantiert.
Der Eingriff dauert 2,5 bis vier Stunden. Die entscheidenden Arbeitsschritte werden vom Arzt persönlich durchgeführt, dabei assistiert geschultes Personal. „So lassen sich dauerhafte und natürliche Ergebnisse erzielen“, sagt die Dermatologin. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.