Zur Diagnostik von Krankheiten oder auch für die Forschung in der Neurologie nutzen Mediziner sogenannte bildgebende Verfahren, um einen Blick ins Innere des Körpers zu werfen. Bekannte Techniken wie Röntgen, CT und MRT gelten dabei als unverzichtbar. „Diese Verfahren unterscheiden sich grundsätzlich in ihrer Methodik. Welche Systeme die Diagnostik unterstützen, richtet sich danach, welche Körperteile und -bereiche untersucht werden müssen”, erklärt Dr. med. Inga Cruse, Fachärztin für Radiologie, von radprax Wuppertal.
Durchscheinende Aufnahmen
Beim Röntgen handelt es sich um die einfachste und älteste der drei Untersuchungsmethoden. Innerhalb von Millisekunden fertigen Radiologen zweidimensionale Bilder einer bestimmten Körperregion an. Röntgenstrahlen durchdringen dabei den Körper und treffen anschließend auf einen speziellen, unentwickelten Film oder – beim sogenannten digitalen Röntgen – auf einen bildgebenden Detektor. In beiden Fällen führt die ankommende Strahlung zu einer Schwärzung des Bildes, die von der Durchlässigkeit der verschiedenen Gewebestrukturen für Röntgenstrahlen abhängig ist. „Veränderungen wie Knochenbrüche, Fremdkörper oder zum Beispiel eine Lungenentzündung lassen sich somit ideal abbilden”, klärt Dr. Cruse auf. Heutzutage setzen Mediziner vermehrt auf das digitale Röntgen, dessen Auswertung direkt am Computer stattfindet und eine wesentliche geringere Strahlungsdosis benötigt.
Liegende Erkenntnis
Zur Darstellung innerer Organe und insbesondere bei Notfalluntersuchungen, beispielsweise bei Unfallopfern oder Schlaganfallpatienten, setzen Ärzte auf die Computertomografie, kurz CT. Patienten liegen dabei in einer Röhre, in der Röntgenstrahlen innerhalb weniger Minuten Querschnitte des Körpers abbilden. Durch die anschließende virtuelle Zusammensetzung der Bilder am Computer entstehen Aufnahmen, von allen Körperregionen, die – im Gegensatz zum konventionellen Röntgen – innere Organe und Körperstrukturen überlagerungsfrei wiedergeben. Bei entsprechender Untersuchungstechnik lassen sich die Aufnahmen zudem dreidimensional rekonstruieren, dies unterstützt eine erfolgreiche Operationsplanung. Kontrastmittel helfen darüber hinaus, verschiedene Gewebestrukturen oder Gefäße in den Aufnahmen zu unterscheiden.
Analysierendes Magnetfeld
Im Gegensatz zu Röntgen und CT kommt die Magnetresonanztomografie, auch MRT genannt, ohne Strahlenbelastung aus. Hier liefert ein starkes Magnetfeld, das die Bewegungen der Wasserstoffatome des Körpers auswertet, ein dreidimensionales Bild. Patienten spüren von diesem Vorgang nichts und liegen während der 15- bis 30- minütigen Untersuchung ebenfalls in einer Röhre. Da eine MRT Weichteile und Flüssigkeiten wesentlich besser darstellen kann als andere Verfahren, nutzen Mediziner diese Methode insbesondere für die Untersuchung von inneren Organen, Gelenken und Bandscheiben. Auch in der Herzdiagnostik sowie zur Diagnostik von Hirnerkrankungen kommt dieses Verfahren zum Einsatz. „Durch das Zu- und Abschalten der Gradienten, also der Magnetfelder, entsteht zwar eine gewisse Geräuschkulisse, doch dank verbesserter Technologien vermindert sich diese deutlich”, stellt die radprax-Expertin klar. Aufgrund des aktiven Magnetfelds kam diese Methode für Träger von Herzschrittmachern, Insulinpumpen oder Cochlea-Implantaten früher nicht infrage. Heutzutage bieten jedoch verschiedene Hersteller auch MRT-geeignete Herzschrittmacher und Cochlea-Implantate an.
„Alle drei Verfahren ergänzen sich in der Diagnostik von Erkrankungen. Insbesondere bei komplizierten Krankheitsverläufen sind wir auf die verschiedenen Blickwinkel angewiesen. Nur so lässt sich ein vollständiges Gesamtbild formen und eine entsprechende Therapie einleiten”, verdeutlicht Dr. Cruse abschließend.
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.