Südkoreanischer Ministerpräsident erklärt MERS-Ausbruch für beendet
Nachdem im Mai das MERS-Virus nach Südkorea eingeschleppt wurde, hatten sich in den folgenden Wochen zahlreiche Menschen mit dem gefährlichen Erreger infiziert. Seit der dritten Juliwoche wurden laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) allerdings keine weiteren Neuinfektionen registriert, weshalb der südkoreanische Ministerpräsident Hwang Kyo-ahn nun den Ausbruch für beendet erklärte. Die Gefahr einer erneuten Einschleppung der Erreger ist damit allerdings keineswegs gebannt, denn auf der arabischen Halbinsel zirkuliert das Virus weiterhin.
In mehreren Ländern wie beispielsweise China, Malaysia oder den Philippinen sind der WHO zufolge bereits eingeschleppte MERS-Infektionen aufgetreten. Allerdings hatte Südkorea mit besonders dramatischen Folgen zu kämpfen. Zahlreiche weitere Personen steckten sich an und Südkorea verzeichnete mit knapp 200 Infektionen den größten MERS-Ausbruch außerhalb der arabischen Halbinsel. Seit dem 18. Juli wurden bei der WHO jedoch keine Neuerkrankungen mehr registriert. Der südkoreanische Ministerpräsident erklärte, dass nun seit Wochen kein neuer Fall mehr bekannt geworden sei und keine Verdachtsfälle zur Quarantäne in die Kliniken eingeliefert wurden. Für die Bevölkerung könne daher Entwarnung erteilt werden. Das MERS-Virus zirkuliere nicht länger in Südkorea.
36 MERS-Todesfälle in Südkorea
Im Rahmen des MERS-Ausbruchs in Südkorea haben sich laut Angaben der WHO insgesamt 186 Menschen mit MERS infiziert, 36 Patienten sind an den Folgen der Infektion verstorben. Das Durchschnittsalter der Betroffenen lag bei 55 Jahren und die Mehrheit waren Männer (59 Prozent). Unter den Infizierten waren auch 26 Fachkräfte des Gesundheitswesens. Sämtliche Infektionen konnten auf eine einzelne Übertragungskette zurückgeführt werden, so die Mitteilung der WHO. Ursprung war ein Reisender, der das Virus aus Saudi-Arabien eingeschleppt hatte. Die WHO appellierte daher an alle Arbeitskräfte im Gesundheitswesen weltweit ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit für die Möglichkeit der MERS-Infektion bei Reisenden oder Wanderarbeiter nach Rückkehr von der arabischen Halbinsel zu haben.
MERS in Saudi-Arabien erstmals aufgetreten
Erstmals festgestellt wurde das Middle East Respiratory Syndrome (MERS) im September 2012 in Saudi-Arabien, wo seither auch die meisten Infektionen festzustellen waren. Kamele werden als Hauptreservoir für das MERS-Virus vermutet. Welche genaue Rolle sie bei der Übertragung spielen ist bislang allerdings nicht abschließend geklärt. Eine Infektionen ist bei Kontakt mit den Infizierten auch durch eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung möglich. Frühe Anzeichen einer MERS-Infektion sind Fieber, Husten und Atemnot. Oftmals entwickeln die Betroffenen eine Lungenentzündung, jedoch ist dies nicht immer der Fall. Eher selten treten laut Angaben der WHO begleitende gastrointestinale Symptome, einschließlich Durchfall, auf. Bei schweren Krankheitsverläufe drohe ein Lungenversagen und circa 36 Prozent der gemeldeten Patienten überleben die MERS-Infektion nicht, so die Mitteilung der WHO. (fp)
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