Nicht Anpusten: Hilfreiche Tipps zum Umgang mit Wespen
Auch wenn es wunderschön ist, wenn man in den warmen Monaten draußen sitzen kann: Sommerzeit ist immer auch Wespenzeit. Stiche von Wespen sind zwar meist eher harmlos, für Menschen mit einer Insektenstichallergie können sie aber gefährlich werden. Ein Experte erklärt, wie man sich vor Wespen schützen kann.
Trockenheit und Hitze sorgen für ein gutes Wespenjahr
Das trockene Wetter der letzte Monate hat dafür gesorgt, dass es in diesem Sommer besonders viele Wespen gibt. Seit Anfang August machen sich die gelb-schwarzen Insekten verstärkt über Obstkuchen, Saft und Eis her. Der Genuss von süßen Speisen unter freiem Himmel kann daher schnell unangenehm werden. Allerdings ist die Begegnung mit den ungebetenen Gästen kein Grund zur Panik. Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) gibt einige hilfreiche Tipps, wie man sich bei Wespenbesuch richtig verhält und sich effektiv vor Stichen schützen kann.
Wespenstiche können gefährlich werden
Wespenstiche sind nicht nur schmerzhaft, sondern können bei einer Allergie sogar zum Tode führen. Und auch bei Nicht-Allergikern können sie mitunter lebensgefährlich werden, etwa wenn sie im Mund- oder Rachenraum passieren.
Um Wespenstiche zu vermeiden, sollte man die Insekten möglichst von sich weg halten. Helfen kann dabei unter anderem ein mit Leitungswasser gefüllter Zerstäuber.
Wenn Wespen mit dem zerstäubten Wasser besprüht werden, denken sie, dass es anfängt zu regnen und flüchten daher in ihr Nest, erklärt LBV-Pressesprecher Markus Erlwein.
Ruhe bewahren und hektische Bewegungen vermeiden
Von bestimmten vermeintlichen Tricks, um Wespen fernzuhalten, rät der LBV ab. So sind etwa auf den Tisch gelegte Kupfermünzen nutzlos.
„Fangfallen oder Ablenkfutter haben sogar einen negativen Einfluss, da noch mehr Tiere angelockt werden“, erläutert der LBV-Sprecher.
„Besonders bei Gewitter oder zum Ende der Flugzeit steigt bei vielen Wespen die Aufdringlichkeit. Dann geht man ihnen am besten aus dem Weg.“
Klappt das nicht, ist es wichtig die Ruhe zu bewahren, wenn einem Wespen zu nahekommen. Hektische oder panische Bewegungen sollten in der Nähe der Insekten vermieden werden.
„Die Wespe auf keinen Fall wegpusten, denn das Kohlendioxid in der Atemluft ist ein Alarmsignal für die Tiere und versetzt sie in Angriffsstimmung“, erklärt Erlwein.
Wespen reagieren bei der Nahrungssuche ohnehin normalerweise nicht aggressiv. Sie wehren sich erst, wenn sie sich bedroht fühlen.
Einfache Verhaltensregeln
In der Mitteilung des LBV gibt es noch mehr einfache Verhaltensregeln, die dabei helfen, unliebsame Zwischenfälle zu vermeiden:
Beispielsweise sollten Lebensmittel und Getränke im Freien abgedeckt und alle Reste nach der Grillparty sofort wieder weggeräumt werden.
„Wichtig ist es auch, Kinder mit Strohhalm trinken zu lassen und ihnen nach dem Essen das Gesicht und die Hände abzuwischen, um die Wespen nicht anzulocken“, so Erlwein.
Wespen können zudem von Gerüchen wie duftendem Parfüm, Cremes und Holzmöbelpolitur angezogen werden. Aber auch bunt geblümte Kleidung hat für sie ihren Reiz. Weiterhin sollte man immer den Mülleimer und Kompost abgedeckt halten.
Fliegengitter oder eine Raumschleuse, wie zum Beispiel ein Vorhang nach der Eingangstüre, sind nützlich um Wespen aus Wohnung und Haus fernzuhalten.
Einfache Hausmittel haben sich bewährt
Doch manchmal werden auch all die guten Tipps nicht helfen und es stellt sich die Frage, was zu tun ist, wenn eine Wespe zugestochen hat?
Ist der Stachel noch zu sehen, sollte er vorsichtig mit der Pinzette rausgezogen werden. Danach die Körperstelle rund um den Stich mit kalte Umschlägen kühlen, damit die Schwellung schneller abklingt.
Bei Insektenstichen im Mund sind Eiswürfel zum Lutschen von Vorteil, damit die Atemwege nicht zuschwellen.
Als Hausmittel gegen Wespenstiche eignen sich zudem Zwiebeln oder Zitronenscheiben, die auf die betroffenen Stellen gelegt werden.
Experten empfehlen auch den eigenen Speichel, der auf dem Stich verrieben wird, ebenso wie Aloe Vera, frischen Spitzwegerich, Gewürznelkenöl, Wickel aus Tonerde und Essigwasser oder Kräuter aus dem Garten wie Petersilie oder Basilikum. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.