Bald kein Gelenkprobleme mehr dank Krokodilen?
Viele Menschen leiden im gehobenen Alter unter Arthritis oder Gelenkproblemen. Forscher fanden jetzt heraus, dass Krokodile den Schlüssel zur Behandlung von Gelenkverletzungen und Arthritis in sich zu tragen scheinen.
Die Wissenschaftler der Central Queensland University stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass Krokodile die Behandlung von Gelenkverletzungen und Arthritis verbessern könnten. Können Krokodile wirklich den Schlüssel zur Umwandlung menschlicher Stammzellen in Knorpel in sich tragen? Die Experten sind davon überzeugt. Dieser Knorpel könnte dann zur Behandlung von Gelenkverletzungen und Arthritis genutzt werden.
Heilung von Knorpel ist eine große Herausforderung
Eine kleines Forscherteam arbeitete daran, einen Prozess zu perfektionieren, der wertvolle Wachstumsfaktoren aus dem Knorpel von Krokodilen extrahiert und Proteine entfernt, die beim Menschen eine Immunantwort auslösen. Durch diesen Vorgang entsteht dann eine Substanz, welche eigene menschliche adulte Stammzellen aus Fettgewebe oder Knochenmark zu Knorpel umwandeln kann, erläutert der Studienautor Dr. Padraig Strappe von der Central Queensland University. Die Mediziner hoffen, dass ein solcher Vorgang die Reparatur von Knorpel fördern wird. Die Heilung von Knorpel stellt eine große Herausforderung bei älteren Bevölkerungsgruppen dar, fügen die Mediziner hinzu.
Knorpel-Explantate aus dem 3D-Drucker?
Nachdem die Knorpel-Flüssigkeit von Krokodilen den adulten Stammzellen hinzugefügt wurde, wird ein 3D-Drucker verwendet, um Knorpel-Explantate biologisch zu drucken. Diese können schließlich in beschädigte menschliche Gelenke injiziert oder implantiert werden. Wenn Sie beispielsweise eine traumatische Verletzung am Gelenk haben, insbesondere am Knie, haben Sie einen Riss oder eine sogenannte Fissur, und für solche Probleme gibt es kein endogenes Reparatursystem, weil Knorpel keine Blutversorgung hat, erklärt Dr. Strampe laut ABC News.
Neue Technologie könnte arthroskopische Behandlung ersetzen
Mit dem 3D-Druck können wir Löcher oder Lücken nachahmen, so dass der Orthopäde möglicherweise solch einen Spalt mit einem kleinen Knorpel-Explantat füllen könnte, um so das Gelenk zu reparieren, erläutert der Experte weiter. Diese Technologie könnte möglicherweise die arthroskopische Behandlung ersetzen, die viele Patienten mit Knorpel-Verletzungen derzeit durchmachen. Mediziner suchen nach einer langfristigen Reparatur von Knorpel, damit die Menschen mit entzündeten Gelenken wieder viel schneller zur Arbeit und zum Sport zurückkehren können und langfristige Auswirkungen vermieden werden.
Knorpel aus Brustkorb von Krokodilen ist besonders interessant
Ein Krokodil hat sehr große Gelenke, so dass es viel Knorpel braucht, um seine Bewegung aufrecht zu erhalten, sagt Dr. Strampe. Der Knorpel rund um den Brustkorb des Krokodils ist besonders reich an sogenannten Proteoglykanen und ist deswegen besonders interessant für die Wissenschaftler.
Woher kommt der Knorpel der Krokodile?
Das Team der Koorana Crocodile Farm produziert eigentlich Krokodil-Häute für den Export in italienische Modehäuser und Fleisch für den australischen Markt. Jeglicher Knorpel von Krokodilen, der übrig ist, wurde von den Mediziner möglichst frisch gesammelt und eingefroren. Natürlich wollten auch die Besitzer der Krokodil-Farm möglichst keinen Abfall produzieren. Somit ist die Zusammenarbeit der Farm mit dem Forschungsteam von Dr. Strampe für beide Seiten äußerst vorteilhaft. Die Knochen der Krokodile werden an eine Hundefutterherstellungsfirma verkauft, gleiches passiert auch mit den Eingeweiden. Aus Schwanzenden und Füßen der Krokodile werden Accessoires, wie Rückenkratzer produziert.
Technologie muss weiterentwickelt werden
Das Forschungsteam sei derzeit darauf fokussiert, die Finanzierung für das Projekt aufrechtzuerhalten und das Interesse von Biotech-Unternehmen zu wecken, welche diese Technologie möglicherweise weiterentwickeln und vermarkten könnten. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.