Tester geben Tipps für den Sportschuh-Kauf
„Welcher Laufschuh ist für mich der Richtige?“ Diese Frage stellen sich viele Jogger, vor allem, wenn sie zum ersten Mal ein Fachgeschäft aufsuchen. Denn das Angebot ist groß und stellt den Laien oft vor die Qual der Wahl. Um gesundheitliche Risiken durch ungeeignete Schuhe zu vermeiden, ist daher eine gute Beratung beim Kauf besonders wichtig. Stiftung Warentest hat 17 Laufschuhe für Männer getestet und kam dabei zu einem insgesamt positiven Ergebnis.
Gelenkschädigungen durch falsches Schuhwerk
Wer Laufsport betreiben möchte, braucht die richtigen Schuhe. Dazu raten Gesundheitsexperten immer wieder, um Verletzungen wie z.B. einer Achillessehnenentzündung oder Gelenkschädigungen vorzubeugen. Dementsprechend sollten Läufer ihre Schuhe nicht überstürzt und auf eigene Faust kaufen, sondern sich unbedingt von erfahrenem Personal beraten lassen. Hilfe bei der Auswahl kann auch eine aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest bieten. Denn diese hat 17 Laufschuhe für Männer (Preise: 110-135 Euro) getestet und zeigt in ihrer Zeitschrift “test” (Ausgabe 8/2015), welches Modell für welchen Fuß- und Läufertypen geeignet sind. Das Ergebnis fiel insgesamt positiv aus, viele Schuhe wurden mit „gut“ bewertet, einer erhielt sogar die Bestnote „sehr gut“.
Bei den Testprodukten handelte es sich um Neutral- und Stabilitätslaufschuhe sowie um einen so genannte „Barfußlaufschuh“, wobei sich die Gruppen vor allem in der Stützfunktion unterscheiden. Hier ist es wichtig, besonders gut hinzuschauen, denn jeder Läufer habe „entsprechend seiner Anatomie, seines Trainingszustands und Laufpensums unterschiedliche Anforderungen“, so die Stiftung. Vor dem Kauf sollte daher zunächst die Fußstellung beim Laufen genau analysiert werden, um erkennen zu können, ob die Ferse wenig oder stark einknickt.
Bei Überpronation besser Stabilitätslaufschuhe wählen
Knickt sie nur geringfügig nach innen, sprechen Orthopäden von einer „normalen Pronation“, die als natürliche Dämpfung des Fußes zur Abfederung des Aufpralls dient. In diesem Fall würden sich laut der Stiftung so genannte „Neutralschuhe“ eignen – vorausgesetzt, es liegen keine anderen Fußfehlstellungen oder orthopädischen Probleme vor. Wer hingegen stark nach innen einknickt („Überpronation“) sollte den Experten nach besser zu Stabilitätslaufschuhen greifen, um dem Fuß eine entsprechende Stützung zu bieten.
Für den Test waren laut der Stiftung 24 erfahrene Läufer (je 50% Normalläufer und Überpronierer) mit jedem Schuh fünf Kilometer gejoggt, wodurch die einzelnen Modelle am Ende „120 Kilometer auf dem Buckel“ hatten. Im Anschluss gaben die Läufer ihre detaillierten Bewertungen ab. Neben dem Stützeffekt wurde auch die Stoßdämpfung beurteilt, die der Schonung von Fuß-, Knie- und Hüftgelenken dient. Wer gut trainiert sei, käme hier normalerweise mit weniger Dämpfung zurecht, als ein Anfänger. Doch wie ausgeprägt diese Funktionen im Einzelfall tatsächlich sein sollten, könne am besten vor dem Kauf durch ein professionelle Analyse festgestellt werden.
Vier Unternehmen verweigern jegliche Auskunft
Darüber hinaus hatten die Tester die Arbeitsbedingungen in der Laufschuhindustrie begutachtet. Dabei waren sie in den asiatischen Fabriken zwar auf geringe Löhne und viele Überstunden gestoßen, doch „zum Teil sind die Zustände [.] besser als in Deutschland“, schreibt die Stiftung. Demnach gäbe es beim deutschen Anbieter „Lunge“ generell nur wenig schriftliche Vorgaben z.B. zum Gesundheitsschutz oder dem Umgang mit Chemikalien. Adidas, Brooks, Reebok und Salomon würden sich hingegen insgesamt „befriedigend“ für Mitarbeiter und Umwelt einsetzen. Keine Chance auf Informationen hatte es bei Mizuno, New Balance, Nike und Saucony gegeben, so der Bericht. Denn diese hätten „den Blick hinter die Kulissen“ vollständig verweigert. (nr)
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