Warum schützt sportliche Aktivität die psychische Gesundheit?
Forscher fanden jetzt heraus, dass regelmäßiges sportliches Training zwischen drei und fünf Mal pro Woche zur Verbesserung der psychischen Gesundheit beitragen kann. Allerdings kann zu viel Training auch schädlich sein.
Die Wissenschaftler der international anerkannten Yale University stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass regelmäßiges sportliches Training die psychische Gesundheit verbessern kann. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „The Lancet Psychiatry“.
Was sind die besten Übungen für die psychische Gesundheit?
Wenn Studienteilnehmende regelmäßig Sport trieben, erlebten sie dadurch weniger gefühlte negative Tage pro Monat, berichteb die Forscher. Trainingssitzungen von 45 Minuten drei bis fünf Mal pro Woche seien am effektivsten zum Erhalt der psychischen Gesundheit. Mannschaftssportarten, Radfahren, Aerobic und der Besuch von Fitnessstudios erwiesen sich dabei als die besten Übungsformen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit. Aber auch Aktivitäten wie Hausarbeit oder Rasenmähen können von Vorteil sein, erläutern die Experten. Die Wissenschaftler stellten jedoch auch fest, dass zu viel Bewegung für die psychische Gesundheit noch schlechter sein könnte, als überhaupt keine Bewegung.
Bewegung schützt vor psychischer Belastung
Depressionen sind weltweit eine der häufigsten psychischen Erkrankungen, und es ist dringend notwendig, Wege zur Verbesserung der psychischen Gesundheit der Bevölkerung zu finden, erklärt Studienautor Dr. Adam Chekroud von der Yale University. Bewegung ist mit einer geringeren psychischen Belastung verbunden, welche unabhängig von Alter, Rasse, Geschlecht, Haushaltseinkommen und Bildungsniveau ist. Die Ergebnisse der Studie werden nun verwendet, um Trainingsempfehlungen zu personalisieren und Menschen mit einem bestimmten Trainingsregime in Einklang zu bringen, welches ihre psychische Gesundheit verbessert.
Was bringt das sportliche Training?
Die Forscher analysierten für ihre Untersuchung die Daten von 1,2 Millionen Erwachsenen aus den USA, welche an Umfragen über ihre körperliche und geistige Gesundheit teilgenommen hatten. Im Durchschnitt erlebten Menschen, welche keine körperliche Aktivitäten durchführten, 3,4 Tage im Monat, an denen sie ihre psychische Gesundheit als nicht gut bewerteten. Wenn Menschen trainierten, wurden diese schlechten Tage im Monat auf zwei reduziert, sagen die Mediziner. Bei Teilnehmern, bei denen zuvor Depressionen diagnostiziert worden waren, führten regelmäßige Bewegung und sportliche Aktivität zu 3,75 weniger Tagen der gefühlten schlechten psychischen Gesundheit. Die Forscher warnten jedoch, dass mehr als drei Stunden körperliche Aktivität pro Tag schlimmer sein könne, als überhaupt keine Bewegung.
Zu viel Sport schadet der Psyche
Früher wurde angenommen, je mehr sportliche Aktivität eine Person durchführe, desto besser sei auch ihre psychische Gesundheit. Aber die Ergebnisse der neuen Studie zeigen, dass dies nicht wirklich der Fall ist, sagt Dr. Chekroud. Mehr als 23 Mal im Monat Sport zu treiben oder am Stück länger als 90 Minuten zu trainieren, ist mit einer schlechteren psychischen Gesundheit verbunden, so der Experte weiter. Die aktuelle Studie ist die bisher größte ihrer Art, sie kann dennoch nicht eindeutig bestätigen, dass Bewegung die Ursache für eine verbesserte psychische Gesundheit ist. Zumal frühere Studien über die Auswirkungen von körperlicher Bewegung auf die psychische Gesundheit widersprüchliche Ergebnisse ergeben hatten. Einige Studien deuteten beispielsweise darauf hin, dass Inaktivität zu einer schlechten psychischen Gesundheit führen kann, andere ließe den Bewegungsmangel eher als Symptom bzw. Folge der psychischen Probleme erscheinen, erklären die Mediziner. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.