Was bei Nasenbluten schnell helfen kann
Wenn plötzlich Blut aus der Nase läuft, ist dies für viele Menschen zunächst beängstigend. Allerdings sind die meisten Ursachen von Nasenbluten harmlos. Häufig reichen einfache Hausmittel aus, um den Strom zu stoppen. Doch in manchen Fällen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
Ursachen von Nasenbluten sind oft harmlos
Plötzlich einsetzendes Nasenbluten sorgt oft für große Beunruhigung. Schließlich sieht es manchmal so aus, als sei eine Hauptschlagader geplatzt. Doch tatsächlich handelt es sich dabei um Blut aus Gefäßen, die die Nasenschleimhaut versorgen. In den meisten Fällen ist Nasenbluten harmlos und kann mit einfachen Hausmitteln gestoppt werden. Doch häufiges Nasenbluten kann laut Gesundheitsexperten auch auf eine ernste Krankheit hinweisen. Es kann beispielsweise die Folge eines zu hohen Blutdrucks oder auch Symptom einer Blutgerinnungsstörung sein. Dann muss man die Ursache unbedingt anpacken. Fachleute erklären, wann Betroffene zum Arzt gehen sollten.
Blutende Nase durch ausgetrocknete Schleimhäute
Ursache für Nasenbluten bei Erwachsenen ist in vielen Fällen ein Anstieg des Blutdrucks, der ein kleines Gefäß zum Platzen bringt.
Oder auch eine Kombination aus einer bereits gereizten, trockenen Schleimhaut und hohem Blutdruck.
Zudem gibt es an der Nasenscheidewand eine Stelle, an der viele Gefäße zusammenlaufen. Wird dort die Hautbarriere beschädigt, beispielsweise beim Nasenbohren, kann besonders viel Blut aus der Nase laufen.
Grundsätzlich anfälliger für Nasenbluten sind Personen die blutverdünnende Mittel einnehmen. Auch bei grippalen Infekten besteht eher die Möglichkeit, spontanes Nasenbluten zu bekommen.
Und auch Schwangere neigen eher zu blutenden Nasen, weil ihre Schleimhäute stärker durchblutet sind.
Zudem blutet die Nase bei Kindern etwas häufiger.
Wann Betroffene zum Arzt gehen sollten
Zwar muss man nicht gleich zum Arzt wenn es erstmals zu Nasenbluten kommt, doch bei wiederholtem Auftreten sollte die Ursache abgeklärt werden.
„Wer zwei Mal die Woche Nasenbluten hat, sollte zusammen mit einem Arzt nach der Ursache forschen“, rät Adrian Münscher von der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, in einer Mitteilung der Nachrichtenagentur dpa.
Es könnte beispielsweise ein Hinweis auf Bluthochdruck oder Arteriosklerose (Arterienverkalkung) sein.
Ein weiterer möglicher Grund: Nasenbluten kann ein Symptom einer Blutgerinnungsstörung sein.
Patienten, die blutverdünnende Medikamente nehmen – etwa nach einer Thrombose, einem Herzinfarkt oder Schlaganfall – sollten mit Nasenbluten stets zum Arzt gehen.
Da sich die Nase schnell regeneriert und deswegen mitunter von dem Problem nach wenigen Tagen nichts mehr zu sehen ist, sollte mit dem Arztbesuch besser nicht zu lange gewartet werden.
Grundsätzlich gilt: „Wenn das Nasenbluten bei Erwachsenen nach 20 Minuten nicht zum Stillstand gebracht werden kann (bei Kindern früher!), droht ein zu hoher Blutverlust“, schreibt der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte auf seiner Webseite „HNO-Ärzte im Netz“.
„Der Betroffene muss umgehend zum Arzt! Ebenso, wenn die Blutung außergewöhnlich stark ist oder die Nase sichtbar verletzt ist.“
„Lässt sich Nasenbluten bei Kindern eine Viertelstunde lang nicht stoppen, sollten Eltern mit ihnen zum (HNO-)Arzt gehen“, heißt es dort an anderer Stelle.
Einfache Hausmittel können helfen
Doch was kann eigentlich gegen Nasenbluten unternommen werden?
„Da helfen immer noch die alten Hausmittel“, erklärt Münscher in der dpa-Meldung. Eine Methode mit der Nasenbluten gestoppt werden kann, ist sich einen kühlen Lappen in den Nacken zu legen. Dadurch ziehen sich die Blutgefäße blitzschnell zusammen.
Zudem hilft es, die Nase fest zusammenzudrücken. „Das wirkt wie ein Verband“, so Münscher.
Gesundheitsexperten zufolge gilt es bei Nasenbluten, den Kopf nach vorne zu beugen und die Nase ausbluten zu lassen. Falsch wäre es, den Kopf in den Nacken zu legen.
„Dadurch läuft das Blut nach hinten in den Rachen und durch die Speiseröhre in den Magen“, heißt es auf dem Portal „HNO-Ärzte im Netz“.
„Das kann zu Übelkeit und Erbrechen führen. Außerdem besteht die Gefahr, dass das Blut in die Atemwege gerät. Das ist besonders gefährlich, wenn der Patient ohne Bewusstsein ist.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.