Cranberry: Die amerikanische Verwandte der Preiselbeere
Die aus Nordamerika stammenden Cranberries sind in Deutschland als „Superfood” mit hohem gesundheitlichem Potenzial bekannt. Die nahe Verwandte der Preiselbeere enthält zwar viele sekundäre Pflanzenstoffe, denen heilsame Eigenschaften nachgesagt werden, ist aber im Gegensatz zu heimischem Beeren auch ordentlich teuer. Und ob es überhaupt „Superfood” gibt, sei einmal dahingestellt. Dennoch kann die Cranberry ernährungsphysiologisch punkten.
Die reifen Früchte der Cranberry sehen aus wie große Preiselbeeren. Dies verwundert nicht, denn die „Großfrüchtige Moosbeere” Vaccinium macrocarpon – wie die Cranberry mit deutschem Namen heißt – gehört botanisch zur gleichen Gattung wie die Preiselbeere. Aufgrund der Ähnlichkeit und der etwas größeren Früchte wird die Cranberry manchmal fälschlicherweise als Kulturpreiselbeere bezeichnet, was sie jedoch nicht ist.
Cranberry-Früchte sind ungefähr so groß wie kleine Kirschen und leicht eiförmig. Die reifen – und botanisch echten – Beeren leuchten rubinrot. Unter der festen Schale verbirgt sich helles und festes Fruchtfleisch mit den eingebetteten Samen. Im Innern jeder Beere befinden sich zudem vier Luftkammern, wodurch sie leichter als Wasser sind. Das macht man sich bei der Ernte zunutze: Die Cranberry-Felder werden überflutet, die reifen Beeren mithilfe spezieller Maschinen von den Pflanzen abgetrennt, anschließend werden die schwimmenden Früchte eingesammelt.
Cranberries zeichnen sich nicht durch einen besonders hohen Gehalt an einzelnen Vitaminen oder Mineralstoffen aus. So sind etwa 11 Milligramm Vitamin C in 100 Gramm Beeren enthalten, ungefähr so viel wie bei Preiselbeeren. Das gesundheitliche Potenzial der Cranberries ergibt sich vor allem aufgrund der in großen Mengen vorkommenden sekundären Pflanzenstoffe. Insbesondere die in den Cranberries enthaltenen Polyphenole – die sogenannten Oligomeren Proanthocyanidine (OPC) – haben eine stark antioxidative Wirkung und schützen somit gut vor freien Radikalen. Darüber hinaus sollen die OPC selbst wiederum Vitamin C aktivieren und dessen antioxidative Wirkung erhöhen sowie die Aktivität der Vitamine A und E verlängern. Außerdem wirken sie entzündungshemmend und antimikrobiell.
Insgesamt werden den kalorienarmen Früchten viele heilende Eigenschaften zugeschrieben: Sie sollen Harnwegsinfektionen vorbeugen, den Cholesterinspiegel senken, Blutgefäße und das Herz-Kreislauf-System stärken, die Zellalterung und -schädigung verringern und teilweise sogar Krebszellen oder die Ausbildung von Alzheimer und Parkinson hemmen.
Reife Cranberries werden vermutlich eher selten als Frischware im Mund landen. Sie sind sauer, herb und wirken zusammenziehend, daher werden sie meist verarbeitet genossen. Man kann sie trocknen oder kochen, ganz nach persönlichem Geschmack mit oder ohne Zuckerzusatz, und dann weiterverarbeiten – zum Beispiel zu Saft, Sirup, Gelee oder Soße. Die Früchte passen sehr gut zu Fleischgerichten oder gebackenem Käse. Traditionell ist zum Beispiel in Amerika die Cranberry-Soße zum Truthahn an Thanksgiving. Auch für Kuchen und Süßspeisen oder fürs Müsli eignen sich die kleinen Beeren sehr gut. Getrocknete und leicht gesüßte Cranberries halten sich, kühl gelagert, über mehrere Monate. Heike Stommel, bzfe
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