Wichtige Tipps zur Einnahme von Antibiotika
Gesundheitsexperten kritisieren immer wieder, dass Antibiotika viel zu häufig und oftmals nur auf Verdacht verordnet werden. Doch bei manchen Erkrankungen ist die Einnahme solcher Medikamente von enormer Bedeutung für die Genesung. Allerdings sollten in solchen Fällen einige Tipps von Experten befolgt werden.
Verantwortungsvoller Umgang mit Antibiotika
Obwohl die Zahl der Antibiotikaresistenzen immer weiter steigt und immer wieder dazu aufgerufen wird, solche Medikamente nicht massenhaft einzusetzen, verordnen Mediziner in Deutschland Antibiotika laut einer Studie oftmals nur auf Verdacht. Zudem werden solche Mittel auch gegen Krankheiten eingesetzt, gegen die sie vollkommen unwirksam sind. Bei der Behandlung mancher Erkrankungen spielen diese Medikamente aber eine bedeutende Rolle. Allerdings ist bei der Einnahme von Antibiotika einiges zu beachten.
Regeln zur Einnahme haben sich geändert
Wie das Universitätsklinikum Freiburg in einer Mitteilung schreibt, wurde vor rund 90 Jahren die antibakterielle Wirkung von Penicillin entdeckt.
Seit dieser Entdeckung sind einige der zuvor häufigsten tödlichen Krankheiten heilbar: Wundsepsis, Lungenentzündung, Nierenentzündung, Herzklappenentzündung.
Antibiotika sind heutzutage aus der Medizin nicht mehr wegzudenken. Allerdings haben sich die Regeln zur Einnahme deutlich geändert.
Oft können wenige Behandlungstage ausreichen
Früher wurde selbst bei leichteren Infektionen darauf hingewiesen, dass das Antibiotikum mindestens eine Woche beziehungsweise die komplette Packung eingenommen werden muss, damit es sicher wirkt.
„Von diesem Dogma haben wir uns verabschiedet“, sagte Professor Dr. Winfried Kern, Leiter der Abteilung Infektiologie der Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Freiburg.
Die Behandlungsdauer hängt heute vielmehr von dem bakteriellen Erreger, dem Wirkstoff und dem Zustand des Patienten ab.
„In manchen Fällen, wie bei einer unkomplizierten Harnwegsinfektion, können ein bis drei Tage Behandlung ausreichen. In anderen Fällen, vor allem bei chronischen Entzündungen, ist weiterhin eine langfristige Therapie angeraten“, so der Infektiologe.
Dass Antibiotika bei verschiedenen Infektionen doch nicht so lange eingenommen werden müssen, hatte sich auch in wissenschaftlichen Untersuchungen gezeigt.
Dauer der Einnahme muss auf den Erreger abgestimmt sein
Wie in der Mitteilung der Freiburger Uniklinik weiter erläutert wird, darf man Antibiotika nie ohne ärztlichen Rat nehmen. Die Gabe der Medikamente sollte immer von einem Mediziner verschrieben und begleitet werden.
Denn Dauer und Art des Wirkstoffs müssen stets genau auf den Erreger abgestimmt sein. Falsch eingesetzte Antibiotika können den menschlichen Körper stark belasten.
Vor allem die Antibiotika-Gabe in der Kindheit kann gesundheitliche Folgen haben, warnen Experten. Kinder sollten solche Präparate nur im Notfall erhalten.
Vertragen sich Antibiotika und Milch?
Laut dem Universitätsklinikum Freiburg sollten Frauen, die mit der Antibaby-Pille verhüten, ihren Arzt fragen, ob es in diesem Fall Wechselwirkungen mit dem Arzneimittel geben kann. Manche Wirkstoffe können die Wirkung der Pille mindern.
Zudem ist bekannt, dass es Wechselwirkungen von Lebensmitteln und Medikamenten geben kann. In diesem Zusammenhang taucht auch immer wieder die Frage auf, ob man während der Antibiotika-Einnahme eigentlich Milch konsumieren darf.
In der Mitteilung der Klinik heißt es dazu, dass das Kalzium der Milch manche Antibiotika unwirksam macht. Für welches Medikament das gilt, weiß der Arzt.
Starke körperliche Anstrengung vermeiden
Auf alkoholische Getränke sollte während der Therapie grundsätzlich verzichtet werden. Alkohol schwächt den Körper und verhindert, dass manche Medikamente wirken können.
Mit dem Sport sollten sich Patienten, die Antibiotika nehmen, zurückhalten. Denn wer solche Medikamente nimmt, sollte laut den Experten aufgrund seiner dann noch nicht ausreichend kurierten Infektion starke körperliche Anstrengung vermeiden.
Der Körper braucht Kraft für den Kampf gegen die Erreger. Andernfalls kann es passieren, dass sich die Infektion ausdehnt. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.