Experten sprechen sich klar für Vitamin-D-Anreicherungen aus
Vitamin-D-Mangel ist ein weit verbreitetes Problem in Deutschland. Laut der aktuellen Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS) sind rund ein Drittel aller Erwachsenen mangelhaft versorgt. Nur knapp 40 Prozent erreichen eine ausreichende Versorgung. Ein internationales Expertenteam spricht sich nun für die Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin-D aus, um diesem weit verbreiteten Mangel entgegenzuwirken.
Professor Dr. Armin Zittermann ist ein international bekannter Experte in der Vitamin-D-Forschung. Gemeinsam mit einem internationalen Team weltweit führender Vitamin D-Forschender veröffentlichte er kürzlich eine Handlungsempfehlung zu Vitamin-D-Anreicherungen in Lebensmitteln. Die Ergebnisse wurden kürzlich in dem Fachjournal „frontiers“ publiziert.
Vitamin D – ein besonderer Botenstoff
„Vitamin D ist ein ganz besonderer Botenstoff“, berichtet Professor Zittermann, Leiter der Studienzentrale der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie am Herz- und Diabeteszentrum NRW in einer Pressemitteilung zu den Empfehlungen. Vitamin D sei die direkte Vorstufe zu einem wichtigen Hormon, das viele Prozesse in unserem Körper steuere. Ein Vitamin-D-Mangel zeige sich daher nicht allein an der Knochengesundheit, sondern habe auch Auswirkungen auf Organfunktion, Immunsystem, Muskeln und Sterblichkeit, so Zittermann.
Experten geben ein klares Votum für Vitamin D
Um der mangelnden Vitamin-D-Versorgung in Deutschland entgegenzuwirken, haben die Experten in ihrer Empfehlung untersucht, ob eine systematische Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin D ratsam ist und ob damit Mangelerscheinungen in der Bevölkerung vermieden werden können. Nach eingehenden Untersuchungen spricht sich das Expertenteam für ein klares Ja aus. Auch das Gesundheitssystem könne langfristig durch die Anreicherungen entlastet werden.
Warum leiden so viele Menschen unter Vitamin-D-Mangel?
Die Experten erklären, dass Vitamin D im Körper in erster Linie über die UV-Strahlung angereichert wird. „Bei den meisten Menschen wird zwar im Sommer ein kleines Depot angelegt, doch das reicht bei vielen nicht aus“, erläutert Zimmermann. Die Untersuchungen des Forscherteams zeigen, dass 13 Prozent der Bevölkerung einen deutlichen Vitamin-D-Mangel haben. Die Empfehlungen der Expertengruppe lautet daher, den Bedarf im Winter über Nahrungsergänzungsmittel zu decken.
Finnland zeigt bereits sehr gute Ergebnisse
Zittermann zeigt am Beispiel von Finnland, dass sich solche Vitamin-D-Anreicherungen lohnen können. Hier wurden bereit vor einigen Jahren Milchprodukte mit Vitamin D angereichert. „Heute gibt es in der finnischen Bevölkerung nahezu niemanden mehr, der unter Vitamin-D-Mangel leidet“, resümiert der Professor.
Deutschland und Österreich sollten sich dem Vorbild anschließen
Die Experten sprechen sich klar dafür aus, dass sich Deutschland und Österreich dem finnischen Vorgehen anschließen sollten. Letztendlich sei dies auch eine Aufforderung zur politischen Initiative. „Unsere Publikation und die darin enthaltenen Empfehlungen sollen richtungweisend sein, um notwendige und geeignete Maßnahmen auf den Weg zu bringen“, so Zittermann. Dies sei in anderen Ländern längst sicher und mit guter Akzeptanz etabliert. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.